"We are you."
Das amerikanische Magazin TIME formuliert besonders schön, welchen Umbruch für das westliche Denken die aktuellen Aufstände in arabischen Ländern bedeuten:
Since the atrocities of Sept. 11, 2001, Arabs have sometimes been categorized by those outside their region as incomprehensible and, of course, dangerous. Yet the eruption of the Arab street, from Tunisia to Egypt to Jordan to Yemen (so far), reveals another narrative. The antigovernment protesters are expressing not extremist rage but righteous anger. The enemy targeted is not the West but authoritarianism at home. The call is not for global jihad but for freedom, justice and dignity — the very "universal values" Barack Obama cites. It's too much to hope that neat new democracies will emerge anytime soon — the Middle East is far too volatile and complex a region for anyone to bet on that. And the vicious clashes in Cairo's Tahrir Square on Feb. 2 between those for and against Hosni Mubarak show how ugly and unpredictable any revolution — or attempt at one — can get. Still, the violence should not bury the core message of the millions who yearn for change: We aspire to what all humanity wants. We are not the Other. We are you.
Zwar ruft eine Splittergruppe der Al-Kaida inzwischen auch in Ägypten zum Dschihad auf. Aber die befindet sich längst auf einem sinkenden Schiff:
Grund dafür sei, dass es sich bei den Massenprotesten nicht um jene Revolution handle, die Al-Kaida seit drei Jahrzehnten in Ägypten einfordert. Auch die Rolle der Muslimbruderschaft spricht Beobachtern zufolge derzeit eindeutig gegen Al-Kaida. Wie alle anderen beteiligten Gruppen hätten auch die Muslimbrüder ein eindeutiges Bekenntnis zu einem friedlichen Machtwechsel abgelegt, betonte Maha Azzam vom Londoner Thinktank Chatham House. Sollte dieses Vorhaben erfolgreich sein, „wäre das schädlich für radikale Gruppen“, wurde die Nahost-Expertin von dem ägyptischen Portal Ahram Online zitiert. Gar von einem möglichen Ende des Terrors im Stile von Al-Kaida ist bei Middle East Online die Rede. Sollten die Araber erkennen, dass auch mit friedlichen Mitteln Diktatoren abgesetzt und politische Systeme verändert werden können, wäre damit selbst das „härteste Argument der Dschihadisten widerlegt“.
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