Am frühen Sonntagmorgen finde ich in meiner Mailbox eine Nachricht von der Journalistin Bettina Röhl, die mit der Aufdeckung von Joschka Fischers gewalttätiger Vergangenheit bekannt geworden war. Sie hat für einen geplanten Artikel im
„Cicero“ ziemlich viel feministische Literatur gelesen, von Alice Schwarzer bis Susan Faludi, ebenso mein Buch „Sind Frauen bessere Menschen?“. Letzeres habe sie „absolut erschüttert“, auch seine schwierige Veröffentlichungsgeschichte: „Wie konnte es passieren, dass Sie mit diesem doch hochqualifizierten Buch mit sehr vielen Fakten, sehr verständlich zu lesen usw. zu einem brennend aktuellen Thema, das ein Bestseller sein könnte, keinen Verlag fanden?“ Tja, ich fürchte, wenn es in deutschen Verlagen vor Zivilcourage und gedanklicher Flexibilität nur so sprudeln würde, hätte ich mein Buch gar nicht erst zu schreiben brauchen. Während ich Frau Röhl noch einige Fragen zu Hintergrundinfos beantworte, wird in unseren Diskussionsforen bekanntgegeben, dass ich den
Bax-Preis 2004 gewonnen habe. Die ersten Glückwünsche treffen ein.