Muslime: "Und sie schwimmen doch"
Eines der vielen Pseudoprobleme, das unsere Medien im Zusammenhang mit dem Islam immer wieder begeistert hochkochen, ist die angeblich massenhafte Abmeldung muslimischer Schülerinnen vom Schwimmunterricht. Einige muslimfeindliche Ideologen gehen soweit, Muslime würden ihren Frauen das Schwimmen untersagen, weil diese sonst vor ihren Unterdrückern davonschwimmen könnten. (In ähnlicher Weise hatte Alice Schwarzer ja mal argumentiert, Männer würden Frauen in Stöckelschuhe zwingen, weil diese Schuhe signalisierten, dass eine solche Frau vor einem Vergewaltiger nicht davonlaufen könne.) Schon vor Jahren hatte "Die Zeit" in einem Artikel herausgearbeitet, dass man auch bei gründlichster Recherche kaum auf Fälle stößt, wo sich muslimische Schülerinnen dem Schwimmunterricht tatsächlich entziehen. Jetzt fand das Magazin "Zenith Online" dasselbe für die Schweiz heraus:
Immer dann, wenn die Integrationsunwilligkeit von Muslimen in europäischen Ländern zur Sprache kommt, wirft irgendeiner früher oder später dieses Thema in die Runde: die Dispensationen muslimischer Schulkinder vom Schwimmunterricht, dem weihnachtlichen Krippenspiel und der mehrtägigen Klassenfahrt.
(...) Doch offensichtlich scheinen die Schweizer Muslime selbst weitaus weniger Gedanken an Schullager, Schwimmunterricht und Krippenspiele zu verschwenden als einige rechtskonservative Politiker im Alpenstaat. Denn trotz der rund 3000 muslimischen Kinder an Basler Schulen werden kaum religiös begründete Dispensationen ausgestellt. In der Grundstufe ist keine Schülerin und kein Schüler vom Schwimmunterricht befreit. In der Oberstufe »wird pro Jahr höchstens ein Dispensgesuch vom obligatorischen Schwimmunterricht behandelt«, schreibt die Basler Regierung in ihrer Stellungnahme. Die weiterführenden Schulen melden für den Zeitraum von 2000 bis 2009 sogar nur eine einzige Befreiung für den Unterricht im kühlen Nass.
Gegenüber dem Schweizer Radio DRS stellte Julia Morais von der Fachstelle für Integrationsfragen des Kantons Zürich sogar fest: Die größten Schwänzer vom Schulunterricht sind nicht wie immer behauptet muslimische Kinder, sondern die Sprösslinge aus christlich-fundamentalistischen Familien. Konkrete Zahlen liegen in diesem Fall zwar keine vor, doch auch das Aargauer Bildungsdepartement stellt mehr Dispensationsgesuche aus christlichen Kreisen fest als von anderen Glaubensgemeinschaften, wie die zuständige Kommunikationsleiterin Irène Richner erklärt.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
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