"Kulturzeit" (3sat) berichtet über männliche Opfer häuslicher Gewalt
Hier ein Stein, und da ein Stein ... allmählich bröckelt die Mauer, bald stürzt sie ein.
Internationale Studien belegen, dass Frauen bei häuslicher Gewalt das gleiche Niveau erreicht haben, wie man es zuvor Männern zugeschrieben hat. Auch wenn die Frauen selbst oder die Gesellschaft dies nicht wahrhaben wollen. Feministische Empörung ist in diesem Zusammenhang angebracht - fragt sich nur, in welche Richtung. Gibt man bei Google "Gewalt von Frauen" ein, ist die erste Auskunft "Gewalt gegen Frauen", versehen mit der Bemerkung, dass dies immer noch ein besonders großes Tabu sei.
"Die aktuellen Zahlen zeigen, dass es bei Gewalthandlungen in Partnerschaften zu einer Gleichverteilung der Gewalt kommt, und Frauen wie Männer in gleichem Maße Gewalt gegenüber ihren Partnern einsetzen", erklärt der Soziologe Bastian Schwithal. "Das lässt sich zum einen in den schwächeren Formen der Gewalt feststellen, aber interessanterweise auch bei den ausgeprägten, schweren Formen der Gewalt. Dieses Thema wird von vielen Institutionen und Forschern immer noch sehr einseitig behandelt: nämlich die Gewalt des Mannes gegenüber der Frau."(...)
Allein in Berlin weist die Statistik erschreckende Ergebnisse nach. "Die aktuelle Kriminal-Statistik des Landes Berlin weist für das Jahr 2009 alleine 16.000 Fälle häuslicher Gewalt aus", so Schwithal. "Davon sind 25 Prozent Fälle, in denen Männer Opfer weiblicher Gewalt geworden sind." Das waren mehr als 4000 Männer - allein in Berlin. Die Zahl stammt ausschließlich aus Anzeigen, also der "Hellfeld-Studie". Die restlichen 25 Prozent der Opfer sind durch statistische Befragungen, die "Dunkelfeldstudien" bekannt. Diese Männer finden allerdings so gut wie nirgendwo Hilfe, die dem Selbstbild der Männer, kein Opfer sein zu dürfen, Rechnung trägt. Die Bundesregierung kennt zwar die Ergebnisse der internationalen Studien, hat sich aber bis heute nicht dazu durchringen können, darauf zu reagieren.
8000 Gewaltopfer. Allein in Berlin. Allein letztes Jahr. Von der Politik komplett ignoriert.
Seit mehr als zehn Jahren berichte ich über diese Misere. Einziger bisheriger "Erfolg": Wichte wie Thomas Gesterkamp, die mich, AGENS und viele andere Mitstreiter (einschließlich der Mitstreiterinnen) dem rechtsradikalen Lager zuschreiben wollen. Wenn sonst nichts mehr geht, greift man zu solchen Taktiken. Diese Leute machen sich an den Gewaltopfern mitschuldig, indem sie durch ihre Propaganda notwendige Aufklärung und Hilfe unterminieren. Irgendwann fliegt den etablierten Parteien auch das Männerthema komplett um die Ohren.
Hier findet man den vollständigen Text. Die Sendung wird heute Abend ab 19:20 Uhr ausgestrahlt.
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