Lässige Mode für Muslime
Melih Kesmen trägt sein Glaubensbekenntnis auf der Brust. „I love my prophet“ (übersetzt: Ich liebe meinen Propheten) steht auf seinem T-Shirt. Als im Jahre 2006 der Streit um die Mohammed-Karikaturen eskalierte, ließ der Wittener nur diese vier Worte auf ein Shirt flocken. Mittlerweile hat er tausende davon verkauft.
Aus einem ganz persönlichen T-Shirt ist ein Modelabel geworden, das in der ganzen Welt angesagt ist. Und wie jede Mode, stehen auch Melih Kesmens Shirts, Kappen und Taschen für ein Lebensgefühl: Es sind insbesondere junge, gebildete Muslime, die seine Mode tragen. Muslime, die auf lässige, unverkrampfte Art zu ihrem Glauben stehen – und sich von Fanatikern ebenso distanzieren wie von den Menschen, die den Islam verteufeln.
(...) Kesmen ist ein Ruhrpott-Junge. Statt von der Arbeit spricht er von der „Maloche“, Terroristen, nennt er „Typen, die total krank und krass drauf sind“. Um dann zu erklären: „Das Schlimmste ist doch, dass ich all den Menschen, die mich so angsterfüllt angucken am liebsten ins Gesicht schreien würde: ‚Hey, ich hab’ genauso große Angst wie ihr, dass irgend so ein Bekloppter kommt und ich mit meinem Hintern in die Luft fliege’.“ (...) Wenn er Vorträge hält, dann bekommt er Applaus, wenn er vom Islam als „gekidnappte Religion“ spricht. Einer Religion, „die von wenigen Fanatikern für ihre Ziele benutzt wird.“
Der Westen berichtet ausführlich.
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