8. Juli 2005
Einen aussagestarken Artikel zur Gleichtaktung der Medien bietet aktuell auch die linke Tageszeitung „junge welt“. Darin heißt es, dass die „deutsche Einheitspartei, die mit mehr als 98 Prozent im Bundestag `Hartz IV´ und Auslandseinsätze der Bundeswehr im Durchwinkverfahren verabschiedet“ habe, selbstverständlich auch über eine „Einheitspresse“ verfüge. Deren Moto sei offenkundig: „Wer gegen einen deutschen Krieg oder das Ausplündern von Krankenversicherten und Arbeitslosen öffentlich protestiert, kann nur Extremist, mit hoher Wahrscheinlichkeit Antisemit und Antiamerikaner sein und ist auf jeden Fall im `Gewerkschaftsstaat´ hängengeblieben, den es hier mal gegeben haben soll. (…) Im Osten sehen die Umfragen das Bündnis von PDS und WASG derzeit bei 30 Prozent, im Westen bei elf Prozent. Die Reflexe kamen schneller als es Pawlow vorgesehen hat: Lafontaine wurde vor zwei Wochen in der Zeit in `Oskar Haider´ umbenannt, am gestrigen Donnerstag kam auch der amtierende Außenminister endlich auf diese Metamorphose, und esoterisch wie der Spiegel veranlagt ist, konnte sich dort ein Beschreiber Lafontaines vorstellen, wie die Menschen am Ende der Weimarer Republik `verhext´ wurden. Froschkönig und Hitler sind fast dasselbe.“ Dieser Beitrag in einer dezidiert linken Zeitung belegt sehr gut, dass die Rechtsradikalismus- und Antisemitismus-Keule, die von Rot-Grün und seinem journalistischen Umfeld gegen den jeweils am bedrohlichsten erscheinenden politischen Gegner eingesetzt wird (erst die CDU, dann die FDP, dann wieder die CDU, jetzt die Linke Liste), nicht nur für Konservative eine ungeheuerliche Zumutung darstellt, sondern für die Demokratie insgesamt.
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