Montag, Dezember 14, 2009

Islamophobie roter Teppich für Rechtsextreme

Die Wochenzeitung "Der Freitag" erläutert, wie die Stimmungsmache gegen den Islam und die Muslime den Rechtsradikalen eine lang erhoffte Einfallschneise bietet. Auszüge aus dem Artikel:

Man muss kein Prophet sein um voraussagen zu können, dass der Kampf gegen Moscheebauten, „Ehrenmorde“ und die „Islamisierung“ Deutschlands bzw. Europas künftig ein Hauptagitationsfeld für rechtsextreme beziehungsweise -populistische Gruppierungen bilden wird. Dafür dürfte die Schweizer Volksentscheidung über eine Verbot von Minarettbauten gesorgt haben. Es beweist, dass der Rechtsextremismus sich modernisiert hat. Er hat sich programmatisch erneuert und vom Nationalsozialismus mehr oder weniger überzeugend distanziert. Dazu kommt eine zunehmende Ausdifferenzierung, denn die rechtspopulistischen Strömungen besetzten immer mehr Handlungsfelder des öffentlichen Lebens.

(…) Das Thema „Moscheebau, Minarette als Machtsymbole und Islamierung“ besetzen Rechtsaußengruppierungen gleichermaßen: von „Pro Köln“, „Pro NRW“ und „Pro Deutschland“ über die Republikaner, die DVU und die NPD bis zu den Neonazi-Kameradschaften. Allerdings sind nur rechtspopulistische Kräfte in der Lage, bürgerlich-seriös aufzutreten und Verbündete in etablierten Kreisen zu finden. Im Unterschied zur Schweiz, zu Belgien, zu Frankreich, zu den Niederlanden und zu Österreich gibt es in Deutschland allerdings (noch) keine Partei, die rechtspopulistische und antimuslimische Inhalte mit Erfolg bei überregionalen Wahlen vertritt. Aber es gibt Personen wie den Publizisten Henryk M. Broder, den SPD-Bürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky und Bundesbanker Thilo Sarrazin, die damit große öffentliche Resonanz haben.


Hier findet man den vollständigen Artikel.