Weltwoche: "Nach den Muslimen die Deutschen"
Schon lange treibt die Männerriege der «Weltwoche» unter dem intellektuellen Vorturner Roger Köppel ein gefährliches Spiel mit den zivilisatorischen Errungenschaften und Werten unserer Gesellschaft. Das Prinzip, dem sich seine Gefolgschaft gehorsamst unterwirft, ist denkbar einfach: Die Ausnahme bestimmt nicht die Regel, nein, sie ist sie! Wo es Missbrauch gibt, kann es nur Missbrauch geben. Für den Nachweis braucht es nur einen Fall - und dieser findet sich immer. Die Welt ist, was ein Fall ist! Chefideologe Roger Köppel, der überall ideologisches Denken wittert ausser bei sich selber, weiss um die verführerische Kraft des von Ressentiments geleiteten Denkens. Diesen Quell des kollektiven Unmuts zapft er geschickt an.
Nach den Minaretten folgt nun das Bashing der deutschen Professoren - auch dies auf der bereits bekannten, für manche schon fast vertrauten fremdenfeindlichen Schiene, wie sie von der SVP-Parteileitung angedacht wurde. Erneut vor dem Hintergrund sehr gut vermarktbarer Ängste (der Chefredaktor ist ja auch Verleger). Jetzt, wo der Schweizer Mittelstand von der Wirtschaftskrise getroffen wird, kann es nicht schaden, wenn die wachsende Bevölkerungsgruppe der Deutschen, eine ernsthafte Konkurrenz, ihr Fett abbekommt.
Die "Basler Zeitung" berichtet ausführlich über das immer bedenklichere Abgleiten eines einstmals liberalen Schweizer Magazins. Und auch der Schweizer Journalist Rudolf Walther thematisiert den "Rassismus in Filzpantoffeln":
Seit den 60er-Jahren schwankt die Mentalität vieler Schweizerinnen und Schweizer zwischen überheblicher Selbstgerechtigkeit und zermürbendem Unbehagen. Der Basler Verfassungsrechtler Max Imboden sprach im Blick auf eine fast aussichtslose Verfassungsreform 1964 von der "malaise helvétique" und meinte damit die politische Erstarrung und Reformfeindlichkeit.
Unklar ist, was sich daran in den letzten 45 Jahren geändert hat. Was sich dagegen an der Mentalität vieler Schweizerinnen und Schweizer in diesem Zeitraum verfestigt hat, ist erkennbar - nicht zuletzt an den Erfolgen der Kampagnen der SVP gegen Muslime und ihre Minarette sowie jetzt gegen Deutsche. Die biedere Selbstgerechtigkeit des gutbürgerlichen, Blocherschen Spießer- und Schweizertums hat sich zur Fremdenfeindlichkeit verdichtet und dem helvetischen Rassismus Salonfähigkeit verliehen - nachlesbar in der Weltwoche des ehemaligen Welt-Chefredakteurs Roger Köppel oder bei Thomas Hürlimann, dem Alpen-Poeten aus der Steueroase Zug. Wie "normal" der Rassismus in Filzpantoffeln daherkommt, kann man in vielen Leserbriefen an Schweizer Zeitungen und in Blog-Beiträgen im Internet lesen.
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