Professor Amendt: "Männer haben Kampf gegen Feminismus verpasst"
Ein weiteres profundes, sehr klares Interview gibt es heute von AGENS-Gründungsmitglied Professor Gerhard Amendt in der "Welt" zu lesen. Dort erklärt Amendt, was in den letzten Jahrzehnten schiefgelaufen ist im Verhältnis der Geschlechter. Auszüge:
Allerdings gab es eine wirklich große Unterlassung unter Männern während der letzten zwanzig Jahre. Sie haben zu dem abschätzigen Männerbild geschwiegen, das der feministische Diskurs über sie in die Welt gesetzt hat. Wohlgemerkt, der Feminismus, nicht die Frauenbewegung. Diesen Fehler haben in erster Linie die Männer in den Wissenschaften, der Politik und der intellektuellen Eliten zu verantworten. Eine mysandrische Mentalität hat sich ausgebreitet.
(…) Männer hätten sich gegen vieles wehren müssen. Denn der Feminismus dreht sich letztlich nur darum, wer die Schuld für die Menschheitsgeschichte tragen soll und wer nicht. Die Männer haben sich das gefallen und alle Schuld zuschreiben lassen. An die Stelle der abbröckelnden männlichen Brotverdienerfunktion ist ein Stück weit die Gewissensentlastung der Frauen für die gemeinsame Geschichte getreten.
(…) Die Frauen haben in den letzten 20 Jahren den Respekt für ihre Interessen und Wünsche erhalten, aber leider ist dieser Respekt zu Lasten des Respekts für Männer und Jungen gegangen.
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