Kritik und Lob für die "Weltwoche"
"Es ist ein weiterer Schlag für die 'Weltwoche', die rechts-hysterische Schweizer Wochenzeitung von Roger Köppel" schreib gestern Stefan Niggemeier in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Seite 23). "Ihr Kulturchef hatte sich im Sommer beklagt, dass plötzlich alles voll ist von Homosexuellen, und als Gegenleistung für Toleranz Unsichtbarkeit gefordert. Und jetzt ist nicht einmal mehr Rugby sauber. Gareth Thomas, einer der erfolgreichsten walisischen Rugby-Spieler aller Zeiten, hat gerade öffentlich gemacht, dass er schwul ist." Wie die Redaktion der früher einmal liberalen "Weltwoche" diese Nachricht verarbeiten wird, wissen wir noch nicht.
Aber es gibt auch lobende Worte für die Hauszeitschrift aller SVP-Wähler. "Ausländergewalt in der Schweiz: Die 'Weltwoche' redet Klartext" schlagzeilt die "Deutsche Stimme" und vermerkt anerkennend: "Die 'Weltwoche', immerhin das bedeutendste Wochenmagazin der Eidgenossen, widmet die Titelgeschichte ihres Heftes 51/2009 der ausufernden Gewalt junger Ausländer unter dem Titel 'Jagd auf Einheimische'. Und sie fragt, ob nicht vielleicht viele junge Schweizer auch deshalb mit 'Ja' gestimmt hätten, 'weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben mit Altersgenossen ausländischer Herkunft'." Die "Deutsche Stimme" ist das Parteiorgan der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), wird vom NPD-Bundesvorstand herausgegeben und wie alle mutigen "Querdenker" gegen die bösen "Systemmedien" vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Unterstellung, sie sei politisch irgendwie rechtsaußen positioniert, würde die "Deutsche Stimme" vermutlich ähnlich weit von sich weisen wie die "Weltwoche". Heutzutage heißt das "politisch inkorrekt" und "gegen die Gutmenschen-Mafia".
Jenseits allen Etikettenschwindels zeigt sich einmal mehr das inzwischen bekannte Vorgehen dieser Bande: Mit den "Musels" fangen wir an, mit anderen Ausländern machen weiter, und als nächstes sind die Homosexuellen und alle anderen "Perversen" an der Reihe – also praktisch alle, die irgendwie anders sind als wir anständigen Leute. Wo dieser Zug enden wird, das kann sich jeder denken.
Nachtrag, am Abend des selben Tages: Durch einen Leser meines Blogs bin ich auf diesen Artikel in der "Süddeutschen Zeitung" aufmerksam geworden, der ebenfalls schön veranschaulicht, wie der altbekannte reaktionäre Muff heute als "Revolution gegen Denkverbote" neu und spannend gemacht werden soll – vergeblich.
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