Freitag, Dezember 18, 2009

BBC lässt diskutieren: Sollen Schwule hingerichtet werden?

Wie Queer.de berichtet, will Uganda bis Februar die Todesstrafe für "schwere Homosexualität" einführen. Das Land werde sich nicht dem internationalen Druck beugen: "Unsere Werte sind nicht zu verkaufen. Wir verlangen Respekt!" Proteste von internationalen Organisationen und religiösen Führern blieben ungehört. Da man heutzutage über alles online diskutieren kann, stellte die britische BBC auf ihrer Website die Frage zur Debatte "Sollen Schwule hingerichtet werden?" und erhielt – erwartungsgemäß – für diese Idee auch begeisterte Zustimmung. (Leider veröffentlichten die totalitären, linksfaschistischen Zensoren nur 200 der 600 Kommentare.) Die BBC verteidigte ihre Handlung damit, dass diese "schwierige Frage" ein "echtes Thema" illustriere, schließlich werde die Bestrafung von Homosexuellen in Afrika von demokratisch gewählten Abgeordneten vorangetrieben. Einer Umfrage vom August 2007 zufolge befürworten 95 Prozent der 31 Millionen Ugander das Verbot der gleichgeschlechtlichen Liebe.

Was man abschließend noch vermisst, damit das Deja vu perfekt ist, ist ein Leitartikel von "Weltwoche"-Chefredakteur Roger Köppel, der die Diskussion um dieses Gesetz als wichtigen Tabubruch gegen die politische Korrektheit bezeichnet, den Sieg der Demokratie lobt, in der es eben kein Gut und Böse, sondern nur Mehrheiten gebe, schließlich gegen die "demokratiefeindlichen Verlierer" hämt und einen weiteren langen Artikel darüber folgen lässt, weshalb das Völkerrecht und solche Sperenzchen ohnehin in die Mülltonne gehörten. Vielleicht würde sich "Weltwoche"-Stammautor Henryk Broder danach sogar zu einem begeisterten Kommentar bewegen lassen, dem zufolge dieses Gesetz vor allem eine weitere fette Niederlage für die "Gutmenschen" darstelle. Die vorhersehbare Hysterie der politisch korrekten "Systemmedien" müsse man eben einfach an sich abprallen lassen. Natürlich alles im Kampf für eine demokratische, liberale Gesellschaft.