CSU-Politiker Uhl: "Eine Islamisierung gibt es nicht"
Erfreulicherweise spricht man sich auch im konservativen Lager bei allen Differenzen zu mancher rot-grünen Auffassung sehr klar gegen die islamophoben Gesellen aus. So veröffentlicht heute n-tv ein Interview mit dem CSU-Politiker Hans-Peter Uhl. Ein Auszug:
N-tv: Trotzdem gibt es auch in Deutschland den Versuch, mit radikaler Islam-Kritik politisch zu punkten, etwa durch "Pro Köln" und "Pro NRW". Der Millionär Patrik Brinkmann, der früher die DVU unterstützt hat und jetzt die "Pro-Bewegung" unterstützt, setzt neuerdings auf "eine Rechte ohne Antisemitismus". Könnte eine nicht-antisemitische Rechte eine Gefahr für die Union sein?
Uhl: Solche Versuche hat es schon früher gegeben, die wird es immer geben. Man muss daran arbeiten, dass sie erfolglos bleiben. Wenn ich in meinem Wahlkreis in München über dieses Thema spreche, kommen regelmäßig zwei, drei Leute, die in dieses Horn blasen - es sind immer dieselben. In jeder Versammlung halte ich dagegen, und die Anwesenden, eher CSU-orientierte Zuhörer, geben mir recht.
N-tv: Was fordern diese regelmäßigen Besucher? Und wie halten Sie dagegen?
Uhl: Sie fordern beispielsweise ein totales Nein zum Bau von Moscheen. Wenn man das konsequent abwehrt, findet man auch genügend Unterstützung, so dass die, die den Islam verteufeln, verunglimpfen und bekämpfen, isoliert werden. Und darum geht es. Diesem Meinungskampf muss man sich als Unionspolitiker stellen, indem man sagt, mit uns geht so etwas nicht, für uns gilt Religionsfreiheit, wir bekämpfen Islamismus und Extremismus, aber nicht eine friedliche Religion wie den Islam. Dieser Auseinandersetzung muss man sich stellen, jeder an seinem Platz.
(…) N-tv: Die radikalen Islam-Kritiker, auch Wilders, sprechen gern von einer Islamisierung Europas. Gibt es die?
Uhl: Eine Islamisierung Europas gibt es natürlich nicht, obwohl wir ca. 15 Millionen Menschen dieses Glaubens in Westeuropa haben. Aber es ist dort auch so wie bei uns im Christentum, dass nur ein Teil von ihnen die Moscheen aufsucht. Und nur ein verschwindend kleiner Teil davon ist islamistisch-extremistisch orientiert. Also sollte man nicht ein Zerrbild an die Wand malen von einer Islamisierung Europas.
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