Dienstag, April 13, 2010

Ungarn: Antisemiten kommen auf 17 Prozent

Die fremdenfeindliche Jobbik hat bei dem Wahlen in Ungarn knapp 17 Prozent errungen. (…) Die Jobbik-Aktivisten verstehen sich als die Verteidiger des wahren Ungarntums, die das Land gegen die Angriffe des "Weltjudentums" und die "Zigeunerkriminalität" schützen müssen. Dass die 2004 gegründete Jobbik mit der "Ungarischen Garde" über einen offen faschistischen und paramilitärischen Arm verfügt, der diese Blut-und-Boden-Ideologie auch durchzusetzen bereit ist, hat offenbar fast ein Fünftel der ungarischen Wählerinnen und Wähler nicht abgeschreckt. Die Garde tritt in schwarzen Uniformen auf, die an die der "Pfeilkreuzler" des Horthy-Regimes in den 1940er-Jahren erinnern. Die ungarischen Faschisten lieferten damals Juden an die Nazis aus oder brachten sie gleich selber um. 2009 wurde die Ungarische Garde vom ungarischen Verfassungsgerichtshof verboten, weshalb sie jetzt als Neue Ungarische Garde weitermacht und bei Parteiveranstaltungen Saalschutz gibt.


Die taz berichtet.