taz: "Es ist Zeit, dass Alice Schwarzer abtritt!"
Selbst der Berliner "taz" wurden Alice Schwarzers Faxen heute zuviel. Insbesondere Schwarzers mangelnde Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten brachte das Fass offenbar zum Überlaufen. Julia Seeliger kommentiert:
Alice Schwarzer hat mal wieder zugeschlagen. Nervte sie doch schon in den 80er Jahren mit ihrer PorNo-Kampagne, in der behauptet wurde, Pornografie wäre per se frauenverachtend.
Buh, Alice, buh!
In den 90ern legte sie dann mit einem expliziten Focus auf sadomasochistische Pornografie – in Schwarzers Worten "Gewaltpornografie" – nach.
Buh!
Die schönen Fotos von Helmut Newton hat Schwarzer als "faschistisch" bekämpft.
Und noch einmal pfui, Alice Schwarzer. Das war wirklich widerlich.
Leider aber heißt es auch bei der "Emma"-Herausgeberin: Je oller, desto doller. Und so versuchte sie, den ZDF-Wetterfrosch Jörg Kachelmann wegen dessen möglicher Begeisterung für SM-Spiele mit feinsinnigen Formulierungen als potentiellen Vergewaltiger zu brandmarken. Und da ist dann eben auch für Leute, die durchaus auf der feministischen Linie liegen, irgendwann Schluss mit lustig. Julia Seeliger kommentiert weiter:
Weder Sadomasochismus noch Promiskuität sind in Deutschland strafbar – zum Glück. Wenn sich Jörg Kachelmann und eine seiner Partnerinnen einvernehmlich entschieden haben, Fesselspiele zu betreiben, wenn sie sich entschieden haben, dass er sie schlägt, dann hat das mit Vergewaltigung nichts zu tun. Wenn die Frau "Ja" sagte und "Nein" meinte, ist das auch noch keine Vergewaltigung, so sehr Beziehungen mit ungleich verteilter Macht zu kritisieren sind. Alice Schwarzer lag schon mit der PorNo-Kampagne falsch. Heute kommt noch die Verbohrtheit des Alters hinzu. Es ist Zeit, dass Schwarzer als Feministin Nummer eins abtritt.
Da mir die taz seit Monaten immer wieder Bettelbriefe schickt, ich möge doch wieder mal ein Abo eingehen, habe ich ihnen vor wenigen Wochen ziemlich schroff geantwortet, solange die Redaktion ihren sexistischen Stiefel fahren und noch dazu Typen wie Gesterkamp veröffentlichen würde – mit Diffamierungen übrigens, die ähnlich widerwärtig wie die von Alice Schwarzer sind – könnte sich die Redaktion das in die Haare schmieren. Einige wenige gute Autoren wie Daniel Bax reichen nicht mehr aus, diese Zeitung zu lesen. Vielleicht bekommt ja selbst die "taz" mit, dass sich der Wind allmählich dreht und sie mit ihrem bisherigen Stil bei einem großen Teil ihrer Zielgruppe nicht mehr landen kann. Die klaren Worte an Alice Schwarzer könnten ein prima Anfang sein.
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