Lesermail (Sarrazin-Debatte 2)
Gerade habe ich von einem treuen Leser noch aus Genderama-Zeiten ein Feedback zur Sarrazin-Debatte erhalten:
Vorab: Als überzeugt Konservativer lese ich weiter gern Ihren Blog auch wenn ich Ihre Verlinkungen zur Sarrazindebatte zwar gut, aber etwas einseitig finde.
Dieser Artikel war der erste, der mir zumindest grundsätzlich eine etwas neue Sicht auf das Ganze ermöglicht hat.
Zu Rüpelthilo: Der Knackpunkt ist hier weniger, ob die Daten stimmen, die Herr S. sicher weitgehend richtig sammelt, sondern vielmehr, wie er diese deutet. Herr Gabriel hat ihn m.E. an der richtigen Stelle gepackt: Es sind nicht die Fakten, sondern das Menschenbild, das es abzulehnen gilt. Selbst wenn alles stimmt, was S. da an Statistiken zusammenträgt: Was hieße das?
Sarrazin ist m.E. weniger ein Rassist, sondern ein eiskalter Ökonom und Humankapitalist, der den Menschen auf das Material und seine Leistungsfähigkeit reduziert und damit die Unteilbarkeit der Menschenwürde über Bord wirft. Wollen wir das? Die richtige Frage an Sarrazin ist nicht, ob seine Darstellungen über Gene und Religionseinfluss stimmen, sondern wie er den Wert eines Menschen begründet. Da die Gesellschaft das aber im Moment auch nicht so weiß und zutiefst verunsichert ist, reagiert sie panisch in welche Richtung auch immer, und mit Ängsten kann man Geld verdienen. Also schüren die Medien das Ganze noch – und diejenigen, die sich etwas Distanz behalten, erschrecken nur, was da losgeht.
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