Leserinnenmail (Frauenquote)
Tanja D. aus K. schickt mir folgende Mail:
Hallo Herr Hoffmann,
ich möchte etwas zu Ihrem Blogeintrag "Die 10 wichtigsten Argumente gegen die Frauenquote" ergänzen:
a) Die Führungspositionen in der Wirtschaft werden aktuell von Personen ab 50 aufwärts besetzt. Es ist daher unseriös die Absolventenquote von heute zu verwenden. Sinnvoller wäre es meines Erachtens, sich die Absolventenquote für z.B. BWL von ~1980 oder ~1985 anzuschauen. Wie ist dort der Frauenanteil? Leider habe ich im Netz keine Zahlen gefunden, ich würde jedoch behaupten, dass es da keine Parität m/f geben dürfte. In wenigen Jahren werden Frauen auch von selbst in die entsprechenden Positionen kommen. Wegen Ihrer Leistung und Qualifikation, nicht wegen einer Quote.
b) Wenn man kurzfristig eine Frauenquote von 30% erreichen möchte, hätten Männer in den nächsten Jahren keine Chancen mehr auf einen Vorstandsposten. Bei jeder Beförderung müssten Frauen bevorzugt werden, unabhängig von der Qualifikation.
Ich halte Quoten generell für ungerecht. Diskriminierung findet erst mit einer Quote statt, aktuell haben beide Geschlechter die gleichen Chancen. Und auch wenn mir diese Quote als Frau helfen könnte, möchte ich mir nicht vorwerfen lassen, alles nur wegen meines Geschlechts erreicht zu haben.
Kurz darauf erreicht mich von Tanja D. eine ergänzende Mail:
Das Thema Absolventenquote hat mir dann doch keine Ruhe gelassen und ich habe mal ein wenig weiter gesucht. Dabei ist mir die Studierendenstatistik des Statistischen Bundesamtes in die Hände gefallen.
Für das Fach BWL (Absolventen aus diesem Studiengang dürften einen großen Teil der aktuellen DAX-Vorstände stellen) war 1980 eine von 4 BWL-Studenten weiblich. Wenn man dann noch weitere Einflussfaktoren wie Familie, höheres Karrierebedürfnis bei Männern o. ä. berücksichtigt, dürften die aktuellen Frauenquoten in den Vorständen nicht überraschen.
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