Freitag, Mai 20, 2011

Starke Unterstützung für Monika Ebeling im Internet – auch international

Die Berichte über die Geschenisse in Goslar werden inzwischen auch von zahlreichen Bloggern aufgegriffen, die weder zur Männer- noch zur Frauenbewegung gehören. Dabei wird die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte durchgehend unterstützt.

Besonders positiv fällt hier die unabhängige Wählergemeinschaft Die Hannoveraner auf. Diese stellte heute Morgen eine Erklärung online, die ich einmal im Volltext zitiere, weil ich davon ausgehe, dass eine Weitervebreitung gewünscht ist:

Nach dem Fall Goslar: Wählergemeinschaft DIE HANNOVERANER fordert Umdenken in der hannoverschen „Gleichstellungspolitik“

Zuerst einmal das Wichtigste vorab: Die geschasste Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling verdient großen Respekt!

Die unabhängige Wählergemeinschaft DIE HANNOVERANER fordert die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hannover, Frau Vollmer-Schubert sowie die gesamte Hannoversche Politik auf, dem lobenswerten Beispiel von Frau Ebeling aus Goslar zu folgen!

Wir fordern ein Umdenken in der hannoverschen Politik: Wir fordern auch in Hannover eine Gleichstellungspolitik, die diesen Namen wirklich verdient!

Monika Ebeling hat in Goslar gezeigt, wie es gehen kann. Dass eine echte Gleichstellungspolitik möglich ist.

Frau Ebeling hat sich als Gleichstellungsbeauftragte genauso auch um die Belange der Männer gekümmert, was ihr scheinbar zum Verhängnis geworden ist.

Mit anderen Worten: Frau Ebeling wurde „abgesägt“, obwohl sie ihren Job richtig gemacht hat.

Ebelings Kritik an Aktionen und Ausstellungen zum Thema Gewalt ist aus unserer Sicht gut nachvollziehbar. Kam doch 2010 eine Studie (im Auftrag der ev. Männersozialarbeit) zu dem Ergebnis, dass sich gewaltsame Übergriffe in Paarbeziehungen nahezu gleichmäßig auf die beiden Geschlechter verteilen. Dass es also keineswegs so ist, dass die Gewalt in den Beziehungen ausschließlich immer nur von den Männern ausgeht.

Gleichstellungspolitik kann und darf nach Ansicht der HANNOVERANER nicht bedeuten, dass das eine Geschlecht gegenüber dem anderen Geschlecht in irgendeiner Art und Weise bevorzugt behandelt wird.

In diesem Zusammenhang erinnern wir auch an die nur schwer nachvollziehbare Entscheidung, dass Straßen-Namen in Hannover bevorzugt nach weiblichen Personen benannt werden sollen.

Wir fordern daher, dass sich das Referat für Frauen und Gleichstellung in Hannover in Zukunft auch deutlich mehr um Themen wie alleinerziehende Väter / benachteiligte Trennungsväter, etc, etc. kümmert.

Ferner wäre es wünschenswert, wenn sich Frau Vollmer-Schubert als Leiterin des Referats für Frauen und Gleichstellung einmal zum „Fall Goslar“ äußern und ihre Sicht der Dinge darlegen würde.

Es geht uns mit dieser Forderung ausdrücklich nur darum, auch in Hannover zu einer Politik zu kommen, in der Männer und Frauen wirklich absolut und ohne Wenn und Aber gleichberechtigt sind.

Sinnvoll wäre in diesem Zusammenhang sicherlich auch eine Umbesetzung innerhalb des Referats, sodass in Zukunft neben Frau Vollmer-Schubert als Leiterin auch 1 Mann als Gleichstellungsbeauftragter in der Stadt Hannover tätig ist.


Andere Blogger äußern sich in einem sehr ähnlichen Tenor:

Der Rechtsanwalt Andreas Fischer gibt zu bedenken, dass "Ideen und Gedanken glücklicherweise nicht des Amtes enthoben werden" können und sieht "geradezu eine Kriegserklärung aus Goslar" gegen die neue Menschenrechtsbewegung vorliegen. Seiner Auffassung nach beginnen sich in diesem Fall "die Fronten zwischen Links und Rechts zu vermischen". Die Entlassung Ebelings stuft Fischer als politischen Fehler ein: "Das Volk kann es nicht leiden, wenn ihm und seinen Sprechern der Mund verboten wird. Und Monika Ebeling hatte nur das ausgesprochen, was sich beim einfachen Volk schon längst in Gärung befindet." Fischer Hoffnung, die Goslarer Bürger würden das Verhalten ihrer Oberen ebenso abstrafen wie es der CDU-FDP-Regierung in Baden-Württemberg geschah, dürfte sich indes kaum erfüllen: Die Einwohner der Stadt werden von ihrer Zeitung schließlich sehr einseitig informiert; auch stellt sich (außer den Piraten) keine richtige Wahlalternative dar. Goslar offenbart ja gerade das Grundproblem, dass fast alle Parteien unisono auf dem radikalfeministischen Trip sind.

Andererseits wird in der Bloggerszene stark wahrgenommen, dass die Angriffe auf Ebeling vor allem von der politischen Linken ausgingen. So kommentiert der linke Blogger Frank Heinze den Rauswurf Monika Ebelings mit "Dieses seltsame 'Gender'-Verständnis bei den LINKEn war ja auch ein Grund meines Austrittes."

Leonie Wichmann spricht in ihrem Blog von einer "Schande für die BRD"; Politik sei offenbar nicht lernfähig.

"Loki" beklagt "Einbahnstraßendenken" und befindet: "Einer/m Gleichstellungsbeauftragten vorzuschreiben, sie/er müsse sich für Frauenthemen aber nicht für Männerthemen einsetzen, das bedeutet letztendlich, dieses Amt für eine Verschiebung der Diskriminierung mißbrauchen zu wollen."

"Stefanolix" begrüßt in dem Beitrag "Eine mutige und sympathische Frau", dass Monika Ebeling beim Thema häuslicher Gewalt nicht nur männliche Täter wahrnimmt und ergänzt: "Dass man solche engagierten Personen wie Monika Ebeling aus dem Amt mobbt und dass es unter mehr als 800 kommunalen Gleichstellungsbeauftragten nur zwei Männer gibt – das gehört zweifellos zu den größten Problemen der Gleichstellung".

"Zorniger Entsafter" sieht die Dinge ähnlich: "In der Stadt Goslar hat die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling (SPD) ihren Job verloren, weil sie die Dreistigkeit besaß, das Thema 'häusliche Gewalt von Frauen gegen Männer' auf die Agenda zu setzen. Alles was sie tat, war darauf hinzuweisen, dass es diese Form der Gewalt auch gibt und dass betroffene Männer kaum Möglichkeiten haben sich zu wehren. Das passte offensichtlich nicht ins Weltbild ihrer Genossen." Im Anschluss daran verweist dieser Blogger auf empfehlenswerte Websites zu diesem Thema und präsentiert Videos von männlichen Opfern häuslicher Gewalt.

Aber auch auf internationaler Ebene wird Goslar wahrgenommen, längst nicht mehr nur in Schweden: Eine katholische Bloggerin aus Großbritannien etwa hat den "Welt"-Artikel über Monika Ebeling ins Englische übersetzt und ruft zu seiner Weiterverbreitung auf. Das wird von anderen britischen Bloggern gerne aufgegriffen: "What the Left (again, and it is getting boring) are doing is restricting the terms of the debate. And lying. There is violence against women, there is violence against men."

Selbst mehrere russische Blogs berichten inzwischen über den Fall.

Das Gesamtbild ist eindeutig: Die Männerrechtsbewegung hat inzwischen sehr viel mehr potentielle Unterstützer, als mancher ahnt.

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