Mittwoch, April 20, 2011

"Brüste mit Migrationshintergrund"

Nach dem Blog Aggromigrant äußert sich jetzt auch Die Zeit sehr kritisch zur aktuellen PLAYBOY-Debatte.

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Montag, April 18, 2011

Leserpost (PLAYBOY)

Mein Leser Christian H. schreibt mir zu diesem Eintrag:

Findet die Emanzipation der Muslima nur dann statt, wenn man auf dem Cover des Playboy abgelichtet wird? Denn entblößte Türkinnen im Playboy gab es auch vor der Sarrazinischen Zeitrechnung. Damals hat aber anscheinend keiner Notiz davon genommen. Als regelmäßiger Leser Ihres Blogs bin ich etwas verwundert, dass Sie derart unkritisch diesen agitierenden Text der "Welt" aufnehmen.


Jetzt werden sich vor allem viele wundern, dass ich nicht sämtliche PLAYBOY-Models auswendig kenne ... :-)

Und nein, natürlich findet die Emanzipation der Muslima nicht nur über das Cover des PLAYBOY statt. Viel spannender finde ich die Frage, ob sie überhaupt über das Cover des PLAYBOY stattfinden kann. Oder ob sie nur dann als Emanzipation durchgeht, wenn die jeweilige Muslima nicht zu viel anhat (Schleier, Kopftuch, Burka) aber auch nicht zu wenig ("Hilfe, Porno!"), sondern ziemlich genau das, was auch die typische Feministin tragen würde. Ist es aber noch Emanzipation, wenn sich eine Frau nur wieder neuen Kleidervorschriften unterwirft? Ich persönlich finde ja, Frauen sollten an- und ausziehen, was sie wollen, aber ich fürchte, ich gehöre mit dieser Haltung inzwischen einer Minderheit an.

Solche Fragen finde ich spannend, der "agitierende Text" aus der "Welt" war dafür nur ein günstiger Aufhänger.

(Zum selben Thema bloggt auch Aggromigrant.)

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Sonntag, April 17, 2011

Emanzipation via PLAYBOY

Die Soap-Schauspielerin Sila Sahin hat sich für den PLAYBOY ausgezogen und ist damit die erste Deutsch-Türkin auf der Titelseite dieses Magazins. Richard Herzinger empfindet das in einem Artikel für die "Welt" als einen Akt der Emanzipation, die die frühere politische Relevanz dieser Zeitschrift wieder aufgreift:

Es ist die Pointe des alten Witzes, demzufolge Männer stets sagen, sie läsen den "Playboy" wegen seiner guten Artikel und Interviews, dass in dieser vermeintlichen Alibiaussage tatsächlich ein dickes Korn Wahrheit steckt. Denn der "Playboy" war einst eines der wichtigsten Foren für politische, gesellschaftliche und literarische Tabuthemen, die er auf hohem intellektuellem Niveau in die öffentliche Debatte drückte.


Feministinnen haben dies natürlich nie verstanden – für sie war die Begeisterung vieler Männer für den Playboy nur eine Bestätigung ihrer Vorurteile, die sie seitdem erfolgreich im medialen Mainstream verankern konnten. Insofern fragt sich Herzinger, wie dieses Lager wohl mit Sila Sahins Komplett-Entschleierung umgehen wird:

Nun wüsste man freilich noch gerne, was Feministinnen wie Alice Schwarzer dazu sagen. Führte sie einst "PorNo"-Kampagnen und Feldzüge gegen Nacktfotos auf Illustrierten-Titelbildern an, kämpft sie heute gegen den Kopftuch- und Verhüllungszwang in islamischen Milieus.

Dass junge Musliminnen heute das Ausziehen als Fanal gegen ihre Einsperrung in ihre traditionelle Kultur einsetzen, könnte auch manche eingefahrene feministische Schubladendebatte in produktive Verwirrung stürzen.


Ich stimme Richard Herzinger selten zu, aber mit diesem Artikel hat er im großen und ganzen Recht. Schon aus Solidarität mit der Emanzipation vieler junger Muslimas werde auch ich mir die aktuelle PLAYBOY-Ausgabe besorgen.

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Donnerstag, März 22, 2007

Skandal: Deutsche Richterin billigt Gewalt gegen Muslimin

Fälschliche Berufung auf Koran - Gilt Schutz der körperlichen Unversehrtheit und Grundgesetz nicht für Muslime?


Der Fall selbst geht breit durch die Presse, die Stellungnahmen deutscher Muslime weit weniger. Islam.de gibt ihr Raum:

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland ist der Auffassung, dass die Richterin im vorliegenden Fall unbedingt im Sinne der deutschen Verfassung hätte urteilen müssen.

Der ZMD bekennt sich uneingeschränkt zum Grundgesetz. Gewalt und Misshandlung von Menschen, egal ob Mann oder Frau, sind zudem natürlich auch im Islam Gründe, die eine Scheidung rechtfertigen. Insofern gibt es auch hier keinen Widerspruch von Islam und Grundgesetz. Einer misshandelten Frau ist es auf gar keinen Fall zuzumuten, die Ehe weiterzuführen.

Die Vorsitzende des Frauen-Netzwerks in Deutschland HUDA e.V., Karimah Körting-Mahran, sagte dazu: "Als muslimische Frauen fragen wir uns, ob wir neben manch frauenfeindlich denkenden Muslimen jetzt auch noch deutsche Gerichte davon überzeugen müssen, dass die Frau auf der gleichen Stufe steht wie der Mann." Und weiter meinte sie: "Die Richterin stellt sich auf die Stufe der Taliban".

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