noch 2. Februar
Der Streit um die islamfeindlichen Karikaturen geht weiter. So fordert Christian Geyer in der FAZ, dem politischen Druck schmollender Muslime nicht nachzugeben, sondern das Recht auf Meinungsfreiheit zu verteidigen. In einem Akt europaweiter Solidarität sollten so viele Medien wie möglich diese Zeichnungen präsentieren. Dem kann man durchaus aus vollem Herzen beipflichten, und mein Blog hat gestern seinen Teil dazu getan. Wenn wir allerdings gerade dabei sind, sollten in einem Akt europaweiter Solidarität auch so viele Kirchen wie möglich Lesungen aus Hajo Meyers „Das Ende des Judentums“ und Rupert Neudecks „Ich will nicht mehr schweigen“ abhalten, um auch entgegen dem politischen Druck schmollender Juden das Recht auf Meinungsfreiheit zu bewahren. Und selbstverständlich sollten aus ähnlichen Gründen Buchhändler aus ganz Deutschland stapelweise die „Junge Freiheit“ auslegen, um das Duckmäusertum der Leipziger Messeveranstalter zu konterkarieren. Komisch, dass man in den letzten beiden Fällen kein großes Pressegetöse um unsere „liberalen Werte“ hören kann. Meinungsfreiheit ist Meinungsfreiheit und gilt immer auch für die Ansichten des politischen Gegners. Schon auffällig, dass dieselben Leute, die sich ein Loch ins Knie freuen, wenn eine israelkritische Lesung der Politischen Korrektheit zum Opfer fällt, wenige Tage später eine neue Diktatur um die Ecke biegen sehen, wenn dieselbe Politische Korrektheit sich auch den bei ihnen verhassten Muslimen unterwirft. Ein bisschen mehr Konsequenz statt wie-man´s-grade-braucht wäre schon wünschenswert.
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