27. August 2006
Ich bin im Moment ein wenig faul, was das Bloggen angeht. Wer jetzt auf Entzug gerät, findet in diesem Blog von Big Berta viel Lesenswertes, was sich mit der islam- und letzten Endes menschenfeindlichen Polemik unserer neokonservativen Freunde auseinandersetzt. Zu den aktuellen Beiträgen gehört eine glänzende Antwort auf Maxeiner/Mierschens dümmlich aufhetzenden „Dhimmi“-Artikel in der „Welt“ (Motto: Wer keine Muslime beleidigt, ist feige), von Big Berta treffend betitelt mit ”Stürmer-Sprech bei den Islamophoben”.
Ein Auszug:
--- Jeder, der sich nicht in eine zunehmend modisch gewordene Denunziation von allem, was unter dem Stichwort „Islam“ firmiert, einspannen lässt, jeder, der nicht in den Chor mit einstimmt, nach dem sich alles eins ist: Araber, Türken, Perser, al-Qaida, Ehrenmord, Zwangsheirat … ist ein Dhimmi. Jeder, der in Zeiten zunehmender Anti-Islam-Hetze (ich sagte: H e t z e, nicht Kritik) zur Besonnenheit mahnt, ist ein Dhimmi. Am liebsten auch jeder, der auf einem multikulturellen Stadtfest erscheint, jeder, der mit den Schwarzhaarigen befreundet ist, oder sich auch nur mit ihnen sehen lässt. - Wie stand doch auf dem Schild, das frau nach 1933 um den Hals trug? „Ich bin am Ort das größte Schwein, ich lass mich nur mit Juden ein.“ So widmet man Begriffe um, so erschafft man Neusprech. Das Wort ersetzt so manches Etikett früherer Zeiten: den stalinschen „Kulaken“, den „soft on communism“ der McCarthy-Ära, und den „Judenfreund“ der Nazizeit. ---
Auch viele weitere Einträge dieses Blogs argumentieren klug, aufklärerisch und auf höchstem Niveau: Jetzt lesen und verstehen, wie Michael Miersch, Henryk Broder und Konsorten mittlerweile ticken.
Grenzgenial ist auch dieser bei Berta verlinkte Text: ”So wird man Antideutscher – eine Anleitung”.
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