31. August 2006
Der jüdische Publizist Shraga Elam wehrt sich gegen Henryk Broders Unterstellungen von Antisemitismus. In einer bei Erhard Arendt veröffentlichten Stellungnahme heißt es unter anderem: „Neben diesen bekannten Personen (Noam Chomsky und Norman Finkelstein, A.H.) wurde auch ich als Judenhasser verleumdet. Ich stehe seit mehr als 30 Jahren zu meiner antizionistischen Haltung, und deshalb habe ich auch mein Geburtsland verlassen, wo ich an drei Kriegen teilnahm. Es stellen sich grundsätzliche Fragen, die nicht nur mich tangieren: Warum ist ein Jude «tendenziell ein Antisemit», wenn er nicht in Israel leben, diesen Staat nicht unterstützen will und keine Freude daran hat, dass Israel vorgibt, als «Judenstaat» in seinem Namen zu reden und zu agieren? Warum ist jemand, der gegen einen Apartheid-Staat ist und für ein friedliches Zusammenleben von sämtlichen Einwohnern des Landes westlich des Jordans - unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit -, «tendenziell ein Antisemit»? Solange Israel nur der Staat von Juden und nicht von sämtlichen Bürgern ist, ist es als rassistisch und nicht demokratisch zu betrachten.“ Henryk Broder und Personen aus seinem Umfeld waren in der Vergangenheit mehrfach dadurch aufgefallen, Personen mit abweichender Meinung zum Nahost-Konflikt als „Antisemiten“ zu diffamieren.
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