Mittwoch, Februar 07, 2007

„Die Muslime haben Angst vor den Deutschen“

Die ”Berliner Zeitung” führt ein Interview mit dem Islamexperten Werner Schiffauer – ein Auszug:

Seit dem 11. September 2001 wird das Islambild in der Öffentlichkeit zunehmend von einer Assoziationskette bestimmt, die den Islam mit Islamismus und Islamismus mit Terrorismus gleichsetzt. Es ist in weiten Teilen der Bevölkerung eine Islamophobie entstanden, die im Kern bedeutet: Wir wollen keine Muslime als Staatsbürger in Deutschland. (...) Die Frage, was denn passiert, wenn eine Gruppe von fehlgeleiteten Muslimen in Deutschland einen Anschlag verübt, beschäftigt die islamischen Gemeinden zunehmend. Es ist hier ja bisher noch gar nichts geschehen, und trotzdem gibt es schon diese Welle der Ausgrenzung. Wie wird es da erst, wenn etwas passiert? "Wie sicher sind wir dann in diesem Land? Werden wir die türkische Staatsbürgerschaft nicht vielleicht noch brauchen, nicht jetzt, aber in fünf oder zehn Jahren, wenn sich die Dinge so weiter entwickeln?" - das sind Fragen, die in den Gemeinden diskutiert werden. Es werden auch Erinnerungen an den Holocaust zitiert, die sich etwa an den zum Teil hysterischen Reaktionen auf den Van-Gogh-Mord in Holland festmachen.

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