„Neue Vermessungen notwendig“
Nachdem die erste Hysterie abgeflaut ist, gibt es auch auf den Seiten der „Zeit“ eine wichtige Klarstellung:
Die Frankfurter Juristin ist keine Scharia-Richterin, ihr Urteil spricht auch nicht, wie manche unterstellen, für eine schleichende Islamisierung Deutschlands. Das ist blanker Unsinn, da kann Alice Schwarzer noch so wüten und schwarzmalen.
Das Fazit des Artikels: Wenn sich eine Gesellschaft verändert, etwa indem immer mehr Menschen aus fremden Kulturkreisen dauerhaft in ihr leben, werden selbstverständlich auch ihre Werte und Normen neu ausgehandelt:
Jede offene Gesellschaft muss (...) ihre Grenzen und Prinzipien neu vermessen. Gerade das macht eine solche Gemeinschaft interessant, oft anstrengend und schwierig, aber auch lebenswert.
Es ist dieser gesellschaftliche Wandel, mit dem momentan viele Eiferer nicht zurecht kommen. Das ist aber kein neues Phänomen, das unweigerlich mit einer „islamischen Bedrohung“ zusammenhinge. Der angeblich immer wieder drohende Untergang des Abendlandes wurde schließlich schon 1918 beschworen – lange vor „rot-grünen Multikulti-Schwuchteln“, „Dhimmitude“ oder was auch immer gerade das neueste Reizwort der Saison ist. Und wie man nach 1918 diesen Untergang verhindern wollte, ist hinlänglich bekannt. Es endete mit einem Untergang ganz anderer Art.
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