Freitag, März 23, 2007

Brandanschlag auf Moschee-Baustelle weitgehend ignoriert

Die taz berichtet:

Auf der Baustelle der Ahmadiyya-Gemeinde wurde ein Brandanschlag auf einen Lkw verübt. Senat kritisiert "Höhepunkt islamfeindlicher Hetze"


Das Blog Citronengras kommentiert:

Ganz selbstverständlich schaffen es das momentane Scharia-Grundgesetz-Gemurmel und die antisemitischen Äußerungen an einer Berliner Polizeischule auf die Titelseiten der Gazetten. Diese Meldung allerdings nicht: Brandanschlag auf Moschee-Baustelle in Berlin Pankow. (...) Egal nun, ob der Anschlag von lokalen Neonazis oder einem verwirrten bürgerlichen Protestler verübt wurde - die Häme und offensichtliche Symphatie, die man z.B. bei PI äußert, hinterlassen bei mir den Eindruck, dass deren ideologische Grenzen längst verschwimmen.


*schnüffel* Warum kommt mir dieser Brandgeruch nur so bekannt vor? Ah ja. Von Anfang der neunziger Jahre: Die Presse steigert sich auf den Titelseiten in Bedrohungsphantasien hinein, Deutschland würde von Asylanten überschwemmt – und zwar so lange, bis rechtsradikale Gewalttäter zur "Nothilfe" greifen und die ersten Häuser und deren Einwohner abfackeln. Und plötzlich waren alle Medienleute und Politiker ganz entsetzlich betroffen, diejenigen, die am meisten Benzin geliefert hatten, am ehesten, und fanden das alles ganz furchtbar schlimm ... Böses Deja-vu.