Samstag, April 21, 2007

„Muslime auf Sendung“

Unfassbares ist geschehen: Nach anderen Religionsgruppen wurde jetzt auch Muslimen einen Platz zu einer religiösen Ansprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gegeben – und trotz aller Panik darüber („Einknicken! Appeasement! Dhimmitude!“) steht das Abendland immer noch.

Dieser ersten Sendung war allerdings eine problematische Geburt vorausgegangen. Als die Pläne für das "Islamische Wort" bekannt gegeben wurden, meldeten sich die Kritiker. Der baden-württembergische CDU-Landtagsfraktionschef Stefan Mappus bezeichnete das Vorhaben als "unausgegorenes Projekt", das nicht zum Grundversorgungsauftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders gehöre. Außerdem wolle er keinen "Verkündigungssender". Rückendeckung bekam er vom CSU-Generalsekretär Markus Söder, der sich vor einem "Moscheesender" fürchtete. Auch zahlreiche Hetzbriefe erreichten den Sender. "In einem Schreiben wurde gefordert, alle Muslime in die Psychatrie einzuweisen", erzählt Johannes Weiß, Leiter der SWR-Redaktion Religion, Kirche und Gesellschaft. "Deswegen hat es mich sehr gerührt, dass Herr Mayzek von Barmherzigkeit und Gnade gesprochen hat." Nach der Premiere seien die Reaktionen aber überwiegend positiv gewesen, so Weiß. Auch Mayzek hat "Glückwünsche" erhalten, insbesondere von muslimischen Frauen.


Den vollständigen Artikel gibt es in der taz.