Veredelter Rassismus
Ich wollte den aktuellen Blog-Schwerpunkt – schon aus Zeitgründen – eigentlich allmählich zum Ende führen. Aber da findet sich doch noch ein lesenswerter Kommentar in der tageszeitung. Ein Auszug:
Passionierte Islamkritiker, wie sie sich etwa im Blog "Achse des Guten" aber auch im Onlinemagazin "Perlentaucher" artikulieren, tragen zur Verwischung der Grenze zwischen legitimer Kritik am fundamentalistischen Islam und einer diskriminierenden Hetze im täglichen Meinungskampf bei. Die von Ressentiments Erfüllten erhalten so die Möglichkeit, ihren Rassismus zu veredeln: Ihre Ablehnung alles Muslimischen habe schließlich gute Gründe, da "der Islam" per se frauen- und schwulenfeindlich, nach Herrschaft strebend und gewalttätig sei.
(...) Anhänger nationalpopulistischer Parteien und Bewegungen sind, wie man vom französischen Front National weiß, häufig sozial isoliert, weniger religiös eingestellt und von Abstiegsängsten und Minderwertigkeitsgefühlen erfüllt. Wer dafür hierzulande nach Belegen sucht, muss nur Internetforen vom Stil der Plattform "Politically Incorrect" aufsuchen, eines der meistgelesenen Politblogs in Deutschland. Dort toben sich hilflose Wut und blanker Hass aus. Und wer immer Differenzierteres zum Thema Islam veröffentlicht, erhält sogleich Dutzende von Standardkommentaren und Hassmails. Stets in dem Tenor, man dürfe in diesem Land nicht mehr seine Meinung sagen.
Immerhin werden verheerende Entwicklungen, über die ich vor einigen Jahren noch als einer von wenigen gebloggt habe, immer häufiger wahrgenommen und thematisiert. Und Islamophobie ist nicht das einzige Thema, wo ich das erlebe. Das gibt dann doch wieder Mut für die Zukunft.
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