Donnerstag, Oktober 21, 2010

BKA-Präsident: "Wir müssen Islamophobie entgegenwirken"

Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes, warnt derzeit wieder vor gewaltbereiten Islamisten, worüber viele Zeitungen und Blogs berichten. Häufig bleibt jedoch unerwähnt, dass Ziercke auch einen Widerstand gegen die grassierende Islamophobie fordert. So fasst die Frankfurter Allgemeine zusammen:

Der BKA-Präsident hob indes hervor, dass der Kampf gegen den Islamismus auch eine gesellschaftliche Aufgabe sei. Er verwies auf eine jüngst vom BKA fertiggestellte Studie, nach deren Ergebnissen die Ideologie bei der Radikalisierung von politischen Gewalttätern eine geringere Rolle spiele als bisher angenommen. Die Täter kämen oft aus gestörten Familienverhältnissen, seien unzufrieden mit ihrer persönlichen Situation. In vielen Fällen habe familiäre Gewalt bei der Radikalisierung eine Rolle gespielt. Diese „abgehängten“ Jugendlichen fänden in radikalen Gruppen Strukturen und Rückhalt. Es gelte, möglichst früh an „kritischen Stellen“ wie Schulen, Moscheen oder Vereinen einzugreifen. Ferner müsse es sowohl darum gehen, die Ideologie des Islamismus zu entzaubern, als auch darum, der Islamophobie in Deutschland entgegenzuwirken, um die Entfremdung junger Muslime von der Mehrheitgesellschaft zu vermeiden.


Auch die Frankfurter Rundschau erwähnt diese Forderung des BKA-Präsidenten. Viele andere Zeitungen lassen sie bei ihrer Berichterstattung unter den Tisch fallen.