Mittwoch, Februar 16, 2011

"Einlassung mit Arschloch, Doppelarschloch und Superarschloch"

Doch Tourette?

Zu diesem peinlichen Auftritt schreiben Maria Exner und Max Neufeind in der morgigen Ausgabe der FAZ:

Die deutsche Presse hat diesem Inhalt der Debatte wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die berichtenden Journalisten schossen sich stattdessen auf die friedlich Protestierenden vor Ort ein. Diese wurden als "pöbelnde Studenten" ("Bild"), "junge Deutsche, die eine dicke Lippe riskieren" ("Tagesspiegel") oder "maulende Demonstranten" ("Die Welt") tituliert und in die Nähe antifaschistischer Gruppen gerückt. (...) Nicht nur "Spiegel Online" machte aus einem deutschen Studenten, der den Moderator vor Beginn der Debatte darum bat, eine Stellungnahme verlesen zu dürfen, und sich dafür vom ungefragten Henryk M. Broder beschimpfen lassen musste, einen "Studierenden, der während der Veranstaltung auf die Bühne gestürzt" sei und "sich ein Wortgefecht mit Sarrazin geliefert" habe.

(...) Dieselben Medien, die uns vorwerfen, die Aussprache unbequemer Wahrheiten und das Recht auf freie Meinungsäußerung verhindern zu wollen, drücken sich vor der für den journalistischen Aufregungsbetrieb so unbequemen Wahrheit, dass Broder und Sarrazin außer Wort- und Zahlenspielen eigentlich gar nichts zum Thema Integration beigetragen haben und - wie es Jürgen Habermas ausdrückte - einer wachsenden Feindseligkeit gegenüber Immigranten, ob gewollt oder nicht, das Wort reden.


Nachtrag vom 17.2.2011: Der FAZ-Artikel steht inzwischen online.