Lesermail und Presseschau (Beckmann)
Einer meiner Leser schreibt mir heute Morgen:
In der gestrigen Beckmann-Sendung waren neben Bascha Mika Getrud Höhler und Doris Schröder-Köpf zu Gast. Frau Höhler gab Frau Mika sachlich, aber mit Nachdruck Contra. Als Beckmann etwa zur Unterstützung seines Gastes einen Film einspielen ließ, in dem erneut die Mär von der Lohndiskriminierung in Deutschland wiederholt wurde, stellte sie dies unter Hinweis auf häufige Teilzeit-Arbeit richtig. Auch erklärte sie, dass die geringe Präsenz von Frauen in Führungspositionen nichts mit Diskriminierung zu tun habe, sondern nannte andere Gründe dafür. Frau Mika fiel nichts Besseres ein, als Frau Höhler unterzuschieben, sie haben gesagt, Frauen seien "zu dumm", um Karriere zu machen. Als die Diskussion gerade spannend wurde, brach Beckmann sie ab, um sich seinen neuen Gästen zuzuwenden.
Es ist wirklich verblüffend, wie schnell unsere Medien sich selbst gleichschalten, wenn es darum geht, einen bestimmten Autor mit einer bestimmten Ideologie zu pushen. Ähnlich wie vor einem halben Jahr in jeder zweiten Talkshow Thilo Sarrazin Gast oder Thema sein musste, gibt es dieser Tage offenbar eine stillschweigende Vereinbarung, Bascha Mikas Gequassel durch Dauererwähnung so weit zu pushen wie irgend möglich. Verstärkt wird die Beckmann-Reklame für Mika durch Nacherzählungen in der Frankfurter Rundschau und der Süddeutschen Zeitung. "Es wäre spannend gewesen, auch Männer in dieser Runde zu Wort kommen zu lassen" findet die Der Westen, aber für diese kulturelle Revolution ist die ARD wohl noch nicht bereit.
Es ist bizarr: Obwohl laut ZDF-Politbarometer auch nach anhaltender Medienpropaganda und Druck zur Einheitsmeinung die Mehrheit der Wähler aller Parteien weiter gegen eine Fraenquote ist, treibt das unsere Medienmacher nicht etwa dazu an, diese Propaganda zu überdenken, sondern nur, sie noch weiter zu verstärken. Ganze zehn Artikel, die sich kritisch mit der Frauenquote auseinandersetzten, konnte Dr. Alexander Ulfig bei einer umfassenden Mediensichtung ausfindig machen. Selbst Leute wie Alan Posener, die sonst gänzlich andere Themen bearbeiten, reihen sich in die Propagandastaffel ein. Es ist, als wolle eine "Meinungselite" dem störrischen Bürger um jeden Preis klarmachen, was gefälligst zu seinem Besten ist. Finanziert von den Gebühren derjenigen, deren Meinung geformt werden soll.
Einen kritischen Beitrag zur Frauenquote gibt es inzwischen auch von Dr. Bruno Köhler, veröffentlicht auf der Website von MANNdat.
Aber warum pushen unsere Medien derzeit gerade Thilo Sarrazin und Bascha Mika derart massiv? Der eine kommt von rechts-, die andere von linksaußen. Immerhin aber haben sie eine Gemeinsamkeit: Beide wollen nur, dass nur wirtschaftlich verwertbare Menschen anerkannt werden. Wer lediglich "kleine Kopftuchmädchen" produziert oder nur als Hausfrau in den privaten vier Wänden tätig ist, wird herabgesetzt und ausgegrenzt. Eine Beobachtung, der man sich vielleicht einmal gründlicher widmen könnte.
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