Offener Brief an Klaus Schröder
Hallo Herr Schröder,
es kann Ihnen bei Ihrer Auseinandersetzung mit den Gegnern der Islamophobie doch unmöglich entgangen sein, dass diese in der Regel nicht den Islam an sich vor jeder Kritik schützen wollen, sondern Stellung beziehen gegen Dreck wie zum Beispiel diesen oder diesen? Die aktuelle Zunahme an Bedrohungen von Muslimen und Übergriffen gegen sie ist ist Ihnen sicher auch bekannt? Andernfalls würden Sie ja über Themen schreiben, von denen Sie gar keine nähere Kenntnis besitzen ..?
Vielleicht sollten Sie Ihre Versuche, sich an der alten DDR abzuarbeiten, nicht einfach so auf den Islam übertragen, als wären Kommunisten gegen Muslime und Fremdenfeindlichkeit gegen Antikommunismus problemlos austauschbar? Ich weiß, wenn man nichts weiter besitzt als einen Hammer, erscheint einem alles, was man sieht, wie ein Nagel – aber so ist die Welt nun mal nicht.
Vielleicht sollten Sie auch einfach mal die existierende Fachliteratur zum Thema Islamophobie studieren. Achim Bühls "Islamfeindlichkeit in Deutschland", Thorsten Gerald Schneiders "Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen", Sabine Schiffers "Antisemitismus und Islamophobie. Ein Vergleich" und Kay Sokolowskys "Feindbild Moslem" könnten einen guten Einstieg darstellen.
Vermutlich aber sollten Sie vor allem einmal aus Ihrem akademischen Elfenbeinturm herauskommen, bevor Sie sich mit solchen Artikeln dermaßen blamieren. Wir haben es mittlerweile mit einer medial aufgehetzten Massenbewegung zu tun, für die Muslime schlicht Untermenschen darstellen. Nicht diesen Rassisten zu widerstehen, sei "Bürgerpflicht", schreiben Sie in Ihrem Artikel, "Bürgerpflicht" sei es, den Kritikern dieses Denkens Widerstand zu leisten. Ich für meinen Teil betrachte es sicher nicht als meine "Pflicht", mich schützend vor Rassisten zu stellen. Herr Schröder, es tut mir Leid, Ihr Artikel ist einfach nur peinlich. Bitte informieren Sie sich gründlicher über die Themen, über die Sie schreiben, bevor Sie noch mehr solcher Klöpse raushauen.
Mit freundlichen Grüßen
Arne Hoffmann
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