Es ist wieder "Frauenkampftag"
Während die radikale Linke immer noch gegen das frauenunterdrückende Patriarchat wettert, als würde sie einer marginalisierten Minderheit angehören, hat der heutige Weltfrauentag wieder einmal viel Platz auf den Titelseiten fast aller großen Tageszeitungen eingenommen. Meine persönlichen Top Drei: Der Aufmacher der Neuen Westfälischen lautet "Armut ist weiblich" (sieht man schon mit einem Blick auf die Geschlechterverteilung unter den Obdachlosen), die "Stuttgarter Nachrichten" titeln mit "Sind Frauen nicht arrogant genug?" und die BILD protzt fett mit "100 Dinge, die Frauen besser können" (ob die WikiMANNia ihr wohl ein Plagiat vorwerfen wird?).
Einmal mehr hat man als auch nur halbwegs medienkritischer Zeitungsleser den Eindruck, dass einem eine bestimmte Meinung geradezu in die Köpfe gehämmert werden soll. Und einmal mehr wirkt diese groteske Häufung an Huldigungen, diese extreme Einseitigkeit der Berichterstattung vor allem mörderpeinlich für den deutschen Journalismus. Wir haben im Gegensatz zu der DDR eine freie Presse mit allen Möglichkeiten, und trotzdem marschiert der deutsche Journalist, wo immer es geht, am liebsten im Gleichschritt.
Nachtrag: Du lieber Himmel, beim ZDF ist frau offenbar voll auf Koks: Haben Männer ausgedient?
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