Sonntag, März 13, 2011

Islamophobe: US-Verfassung soll durch Scharia ersetzt werden

Die Fankfurter Allgemeine berichtet heute darüber, wie auch in den USA – nicht zuletzt aufgrund religiöser Eiferer – die Islamdebatte immer schriller geführt wird. Ein Auszug:

Mit der von Bloggern erzeugten Hysterie um ein bestehendes islamisches Zentrum, das wenige Straßenblocks weiter in die Nähe von Ground Zero ziehen wollte, brachen die Dämme, die bislang für einen erstaunlich ruhigen Verlauf der Debatte gesorgt hatten. Immer mehr Gehör finden inzwischen grelle antimuslimische Stimmen, die durch die republikanischen Stimmengewinne noch gestärkt wurden und auch Obsessionen übertönen, wie sie King zugeschrieben werden, dem Augenzeugen des Angriffs aufs Pentagon und ehemaligen Sympathisanten der Irish Republican Army, einer Organisation, die zumindest aus der Sicht der mit den Amerikanern verbündeten Briten nicht nur unter Terrorverdacht stand. King, der einst behauptete, fünfundachtzig Prozent aller Moscheen in Amerika würden von Extremisten geleitet, gab sich bei der Anhörung fast versöhnlich, als er verkündete, die meisten Muslime Amerikas seien "hervorragende Amerikaner". Brigitte Gabriel wird das mit Empörung vernommen haben.

Von ihr, der Gründerin des Verbands "Act! for America", der angeblich hundertfünfundfünfzigtausend Mitglieder und in ganz Amerika schon ein halbes Tausend Ableger haben soll, ist zu hören, dass die Nation zurzeit muslimisch untergraben werde und die Verfassung durch die Scharia ersetzt werden solle. Radikale Kräfte hätten Amerika auf allen Ebenen infiltriert, bis hin zur CIA, dem FBI, dem Pentagon und Außenministerium. Gabriel findet bei Mitgliedern der Tea Party offene Ohren und verbreitet ihre Lehren auch in einer Fernsehsendung, die sie mit Guy Rodgers, einem gut vernetzten Republikaner und Architekten der fundamentalistischen Christian Coalition, bestreitet. Die streitbare Frau, die im Libanon als maronitische Christin aufwuchs, in den Kriegswirren nach Israel flüchtete, dort für das evangelikale Fernsehimperium des amerikanischen Predigers und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Pat Robertson tätig war, bevor sie in den Vereinigten Staaten Fuß fasste, hat keinerlei Hemmung, ihre Lebenserfahrung absolut zu setzen, ganz nach dem Vorbild einer Ayaan Hirsi Ali.


Hier findet man den vollständigen Artikel.