Freitag, März 25, 2011

Psychoanalytiker problematisiert Diffamierung der Männerrechtsbewegung

Als der Soziologieprofessor Walter Hollstein am 7. März einen männerfreundlichen Artikel im Wiener "Standard" veröffentlichte, waren einige feministische Reaktionen dermaßen unteriridisch, dass ich für die entstandene Pseudodebatte hier gar nicht erst meine Beiträge verschwendet habe. (Ich kommentiere, zitiere oder verlinke hier schließlich auch nicht Eintragungen auf Altermedia oder "Isis Welt".) Nach einigen Wochen gelangte der "Standard" jetzt zu dem späten Entschluss, dass man seinen Autoren einmal gegen die Unflat in Schutz nehmen könnte, der dieser taglang ausgesetzt war. Die Replik auf die feministischen Ausfälle holt der Psychoanalytiker Josef Aigner nun um so überzeugender nach:

Dass Walter Hollsteins Kommentar zur "ungestellten Männerfrage" jede Menge Entrüstung - vor allem wegen des Datums seines Erscheinens - auslösen würde, war nicht schwer vorherzusehen. Dass und wie die Entrüstung sich - nicht nur in diesem Fall - ausdrückt, stimmt allerdings nachdenklich: Autoren, die auf diese Weise ihre Meinung äußern, sind dann sehr schnell einmal "sexistisch", "reaktionär", "Väterrechtler", "ultrarechts" - auf jeden Fall: "das Letzte vom Letzten".


Und das waren noch die harmloseren Beschimpfungen. Unter anderem warf man Hollsteins grundharmlosem Beitrag vor, er wirke "wie von einer Naziseite herunterkopiert". Häufig ereiferte man sich auch über die Veröffentlichung des Artikels kurz vor dem Weltfrauentag, als ob Hollsteins Beitrag die Entweihung eines internationalen Heiligtums dargestellt habe. Überschnappende Hysteriker gibt es offenkundig nicht nur im radikal rechten Flügel unserer Gesellschaft.

Aigner erklärt, wohin unsägliche Angriffe auf diejenigen führen, die nachweisbare Fakten und Probleme zum Thema machen wollen:

Was mich besorgt macht, ist, dass die Spaltungsbereitschaft - hier lobenswerte Feministinnen, dort gefährliche Maskulisten - zuzunehmen scheint. Es gibt deshalb (auch an der Universität) eine Scheu von Männern, sich dazu noch zu äußern. Das ist kein wünschenswerter Zustand, wie alle an offenem Diskurs Interessierte zugeben werden. Zu schnell landet man(n) im "rechten" Eck und wird das, was man(n) zur Geschlechterfrage sagt, verkürzt als "reaktionär", "männerbündlerisch" usw. diffamiert.


Neben allen anderen wichtigen Gründen, sich auch den Problemen von Männern zuzuwenden, nennt Aigner zuletzt einen Grund, der häufig unter den Tisch fällt – eine faire Geschlechterdebatte wäre auch eine echte Hilfe bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus:

Wir müssen Sorge dafür tragen, dass nicht ganze Gruppen von Männern ins rechte Eck gestellt werden oder tatsächlich dorthin abdriften, wo geschickte Populisten auch schon diverse Angebote machen und sich freuen, dass ihnen frustriertes und frauenfeindliches Potenzial in die Arme getrieben wird.


Hier findet man den vollständigen Artikel.