5. September 2005
Heute ist anscheinend der Tag der starken Leserreaktionen. Ein Leser von „Sind Frauen bessere Menschen?“ mailt mich über meine Homepage an und schreibt unter anderem (er ist mit der Veröffentlichung einverstanden):
„Ich muss gestehen, dass mir das Buch aus der Seele spricht, denn einige der beschriebenen Dinge sind mir persönlich widerfahren. (…) Ich gehöre zu den Männern, die (vor einigen Jahren) zu Opfern weiblicher Gewalt wurden - und ich kenne diese Scham- und Angstgefühle aus erster Hand. (…) Ich habe es erst geschafft darüber zu reden, als die Beziehung schon einige Monate vorüber war. Ich bin auch mit der "Frauen schlägt man nicht" & "Indianer kennen keinen Schmerz"-Mentalität erzogen worden. (…) Seit einigen Jahren mache ich mir gelegentlich den Spaß und gehe in eine im Normalfall nur von Frauen besuchte Ringvorlesung zur Frauen- und Geschlechterforschung, um einige provokante Fragen zu stellen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Reaktionen sehr unterschiedlich waren. Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Leipzig war ein wenig überrascht - freute sich aber mal eine andere Meinung zu hören und erwähnte, dass dadurch der "Konsens unter den Frauen" gestört werde - was immer das heißen mag. Bei ähnlichen Fragestellungen bei den Soziologen wurde mit EMMA-Argumenten und in der Art a la Schwarzer, d.h. persönlich und beleidigend von der "Gegenseite" argumentiert mit dem Ziel mich lächerlich zu machen, als sie argumentativ nix mehr entgegenzusetzen hatten (…) In einer Soziologievorlesung wurde uns übrigens auch die falsch interpretierte Verdienststatistik als Wahrheit verkauft. Meine Nachfrage ob in der Statistik alles berücksichtigt, wurde von der Dozentin bejaht. (…) Eine Internetrecherche führte zu dem Ergebnis, dass das statistische Bundesamt wirklich nur zwischen Arbeitern und Angestellten unterscheidet und bei Angestellten nur das Monatsgehalt (ohne Berücksichtigung der Stundenzahl) zählt. Es gibt aber auch eine positive Nachricht: An der Universität Leipzig wird zumindest vorübergehend "Männerforschung" betrieben. Dabei werden die Einstellungen der Männer zu bestimmten Lebensbereichen erforscht. Der Professor erwähnte das mal beiläufig in der Vorlesung mit der Begründung, dass "an Frauen schon genug geforscht würde". Er brachte auch ein Bespiel aus der wissenschaftlichen Fachpresse von einem schwedischen Ehemann, der von seiner Frau zusammengeschlagen wurde - ein heiteres Gelächter des Auditoriums war die Folge.“
Währenddessen gibt es die erste begeisterte Reaktion von einem Leser meines neuesten Buches, die ich hier einfach mal unkommentiert stehen lassen will. :-)
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