Freitag, August 26, 2005

26. August 2005

Zur Eröffnung des Arne-Hoffmann-Bücherfestivals (Motto: „Alle paar Wochen ein neues Buch von Arne“) erscheint aktuell bei der Edition Antaios, einem konservativen Wissenschaftsverlag, meine Medienanalyse Warum Hohmann geht und Friedman bleibt – Antisemitismusdebatten von Möllemann bis Walser. Damit knüpfe ich an Artikel zur Möllemann-Debatte an, die ich vor einigen Jahren in dem liberalen Magazin „eigentuemlich frei“ veröffentlicht habe. Kernthese meines Buches ist, dass man Judenhass auch - und vermutlich sogar viel besser - bekämpfen kann, ohne die Meinungsfreiheit zu beschneiden. Darüber hinaus untersuche ich Unterstellungen von Antisemitismsus als politischem Kampfmittel und analysiere, inwiefern man inzwischen von einem neuen McCarthyismus sprechen kann, wie es einige Kommentatoren ja bereits tun. In der Tat fällt auf, dass überbordende Antisemitismusvorwürfe längst nicht mehr nur konservative und liberale Politiker treffen, sondern mittlerweile unter anderem auch die Globalisierungskritiker von Attac, die Bundeszentrale für politische Bildung, die „Süddeutsche Zeitung“ und das ARD-Magazin „Panorama“.
Was mein Buch angeht, drängen sich insofern Parallelen zu „Sind Frauen bessere Menschen?“ auf, als ich mal wieder ein paar heilige Kühe der Politischen Korrektheit schlachte, weshalb ich auch diesmal wieder erwarte, dass ich den einen oder anderen auf die Palme treibe, der nur zu gerne darüber bestimmen würde, was Menschen sagen dürfen und was nicht. Eine andere Parallele ist ein kurioser Zufall: So wie an „Sind Frauen bessere Menschen?“ eine Buchveröffentlichung des israelischen Wissenschaftlers Martin von Creveld thematisch anschloss, erscheint zeitgleich zu „Warum Hohmann geht und Friedman bleibt“ von dem jüdischen Politikwissenschaftler Norman Finkelstein das Buch „Beyond Chutzpah. On the Misuse of Anti-Semitism and the Abuse of History” . Ich hoffe, dass durch diese Gedanken die Debatte auf ein neues Niveau jenseits ritualisierter Formeln einerseits und ausgrenzender Unterstellungen andererseits gelangen wird.
Das „Arne-Hoffmann-Bücherfestival“ erstreckt sich bis zum Januar 2006 und wird sechs in Thema, Inhalt und Aufbau sehr unterschiedliche Titel umfassen. Ich halte die Leser dieses Blogs zeitnah über Veröffentlichungstermine und Reaktionen auf dem Laufenden.