23. November 2005
In der Debatte um „Warum Hohmann geht und Friedman bleibt“ meldet sich nun T. I. Steinberg zu Wort. In seiner Rezension ”Hexenjad und Tätervolk” befindet er zwar zur Affäre um die Hohmann-Rede: „Der Autor Arne Hoffmann hat diesen und andere Fälle von falscher Beschuldigung sorgfältig nachgezeichnet: wer wen in welchem Organ als Antisemiten diffamiert hat; wie das Plattmachen im Rudel funktioniert; und daß die üblich gewordene Vermengung der Ablehnung israelischer Politik mit Haß auf Juden als Juden übel sei; übel sowohl für die jüdisch-israelische, wie für die deutsche Sache.“ Dennoch gelangt er insgesamt zu einem ablehnenden Urteil: „Nahezu geschlossen haben Parteipolitiker und Medien den leichten Weg gewählt und behauptet, Hohmann hätte die Juden als Tätervolk bezeichnet. Hätte doch einer, hätte er doch die jüdischen Israelis als das bezeichnet, was sie sind: als mehrheitliche Parteigänger einer mörderischen Regierungspolitik. Dann hätten deutsche Politiker und Medien - jetzt zum Beispiel - vor dem Problem gestanden, wie sie, selbst abermals Täter, die Schenkung von Atomträger-U-Booten an die israelische Tätermehrheit rechtfertigen. Arne Hoffmanns Buch über deutsche Hexenjagden im Namen des Kampfes gegen Antisemitismus umgeht ebenfalls Inhalt und Stoßrichtung der Hohmann-Rede. Das ist ein schwerer Mangel. Ähnlich wie sogenannte Diskursanalytiker weicht der Autor dem Kern seiner Aufgabe aus: zu klären, was der Fall ist; und das, was der Fall ist, dann mit dem zu vergleichen, was einer wie Hohmann darüber sagt. Arne Hoffmann hat eine große Chance vertan und dem Kampf gegen Hexenjagden einen Bärendienst erwiesen.“
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