Mittwoch, Januar 04, 2006

immer noch 4. Januar 2006

Ursprünglich lautete das Motto dieses Blogs ja nicht „Hoffmanns Ergüsse zur Weltpolitik“, sondern „Was hinter meinem Schreibtisch passiert“. Nun kommt man ja mittlerweile vor lauter Arbeit (und Bloggerei) kaum noch zu irgendwas anderem, aber …

Heute hatte ich mal wieder Lust, in diversen Internet-Kontaktforen herumzustöbern. Zum Beispiel bei BDSM 28. Dort entdecke ich auch gleich eine interessante Anzeige. Die betreffende Frau schreibt unter dem Nick „ffatale“, ist Freiberuflerin, 24 Jahre alt, blond, blauäugig, 54 Kilo auf 177 Zentimeter Körpergröße, switcht und hat erotische Neigungen, die mit meinen durchaus kompatibel sind. Sie betreibt Karate und fotografiert gerne. Klingt durchaus reizvoll.

Nun wäre ich kein in der Wolle gefärbter Journalist, wenn ich bei neuen Kontakten nicht relativ zügig gegenrecherchieren würde. (Die Mädels, die mich daten, googeln mich allerdings auch vorher durch, gell Melanie?) Ich gebe in meine Suchmaschine also „ffatale“ und „Wiesbaden“ ein. Meine Spekulation bestätigt sich: Ich stoße auf einige weitere Kontaktanzeigen von der Dame, unter anderem auf dieser Seite hier. Die Lady ist inzwischen ein Jahr älter und zwei Zentimeter kleiner, aber das kann ja jedem mal passieren. Was mich eher stutzig macht, ist, dass sich ihre Kontaktanzeige auf die Worte „Angie bei femme fatale“ erstreckt.

Mooooment. Sollte es etwa … man wagt es kaum anzunehmen … sollte es etwa in Wiesbaden ein Etablissement geben, das ich noch nicht kenne? (Das dürfte unter anderem meinen Verleger Rüdiger, der hier ebenfalls mitliest, aufgrund eines aktuell von uns geplanten Buchprojektes nicht wenig amüsieren.)

Noch mal gegoogelt, diesmal „femme fatale“ und „Wiesbaden“ eingegeben. Prompt entdecke ich diesen “Gentleman-Club”. Ich bin schockiert! Das ausgerechnet mir und meinem empfindsamen Gemüt! Hm, aber wenn ich EH gerade beim Recherchieren bin … Ich stöbere ein bisschen weiter und stoße auf eine von Fotos begleitete und recht detailierte („Venushügel: schmaler Streifen/ganz rasiert“) Selbstdarstellung von „Angie“. Schau an, die Gute ist inzwischen sogar schon 29. Wie die Zeit vergeht. Wobei man sich echt nicht sicher sein kann, dass wir uns hier schon am Ende der Fahnenstange befinden. Oh, und hier gibt es zu der Lady sogar einen ausführlichen Fickbericht samt Bewertung. (Falls Ihnen dieses Genre unbekannt ist: Es funktioniert ähnlich wie die Produktrezensionen auf Verbraucherportalen wie ciao.de …)

Gut, man sollte der Sache auch etwas Positives abgewinnen: Nicht immer erfährt man schon eine halbe Stunde, nachdem man eine Kontaktanzeige gelesen hat, wie die betreffende Dame im Bett ist. Aber andererseits: 1300 Euro die Nacht? 2850 Euro das Wochenende??? Witzig! Da fahre ich mit meiner Methode doch um einiges preiswerter. Oder ich schaue mich in den nächsten Tagen mal nach einer Kontaktanzeige um, die sich nicht als Verarsche herausstellt.