noch 18. Januar
Ich selbst habe Stephen Spielbergs Film „München“ noch nicht gesehen und kenne von seinem Drehbuchautor Tony Kushner auch nur das preisgekrönte Aids-Drama „Angels in America“, das ich für großartig halte. Heute spricht der Berliner „Tagesspiegel“ Kushner auf die Kontroversen um seinen neuen Film an. Kushner führt dazu aus: „(M)anche würden gerne verschleiern, dass die Spur der blutigen Vergeltung für München zur damaligen israelischen Premierministerin Golda Meir führt. Ich halte Meir für eine große Persönlichkeit, die wir im Film keineswegs denunzieren. Doch ohne sie hätte es die auf ganz Europa ausgedehnte Verfolgung und Liquidierung der palästinensischen Terror-Verdächtigen und dabei den Tod auch etlicher Unschuldiger nicht gegeben.“ Um in seiner nächsten Antwort den Bogen zur Gegenwart zu schlagen: „Die Bush-Regierung hat da in ihrem `Krieg gegen den Terror´ viele Grenzen verwischt. Zum globalen Terror gehört, dass er sich um zivile Opfer nicht schert. Was aber ist mit den zivilen Opfern des amerikanischen Bombenangriffs letztes Wochenende in Pakistan, wo man beim Versuch, Al Qaida zu treffen, wieder den Tod zahlloser Zivilisten in Kauf nahm?“
Oh, und wie ich gerade sehe, hat „Paradise Now“ den Golden Globe als bester fremdsprachiger Film erhalten. Na, ob sich da nicht gerade so manch einer vor Wut in seinen Teppich verbeißt?
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