13. März 2006
Robert Fisk beklagt im Londoner „Independent“ die Aushöhlung der Meinungsfreiheit, was die Situation im Nahen Osten angehe. Der Artikel, den es leider nicht kostenlos zu lesen gibt, endet mit den Worten: „I better remember what I wrote in this newspaper just over six years ago, that `the degree of abuse and outright threats now being directed at anyone ... who dares to criticise Israel ... is fast reaching McCarthyite proportions. The attempt to force the media to obey Israel's rules is ... international´. And growing, I should now add.” Tröstlich immerhin, dass immer mehr Leute unabhängig voneinander zu denselben Schlussfolgerungen gelangen. Auch ich habe in meinem Buch „Warum Hohmann geht und Friedman bleibt“ den McCarthyismus als Analogie gewählt.
Einen interessanten Artikel gibt es darüber hinaus in der „Welt“: Demnach fordern die Amerikaner die vollständige Offenlegung der NS-Opferakten im Internet. (Was ganz bestimmt kein Ablenkungsmanöver von den amerikanischen Folterlagern unserer Tage darstellen soll.) Wolfgang Benz argumentiert dagegen: „(W)as die Informationsfreiheit angeht: Da sind die US-Behörden durchaus nicht immer so offen. Als ich in den National Archives in Washington war, konnte ich Unterlagen über das Privatleben eines deutschen Ministerpräsidenten vollkommen frei benutzen - wenn ich aber etwas wissen wollte über einen GI, der im Vollrausch seinen Jeep in den Straßengraben gefahren hatte und dafür acht Tage Bau bekam, war die `nationale Sicherheit´ der USA betroffen: Ich durfte die Akte nicht sehen.“
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