Kritik an der Kritik
Vor etwas über zehn Jahren, nach den Brandanschlägen auf Flüchtlinge und auf muslimische Familien, tönte Raph Giordano nach, Juden müssten sich in Deutschland wieder bewaffnen, weil sonst ihr Leben in diesem Staat nicht mehr geschützt werde. Heute beteiligt er sich selbst an Angriffen auf eine religiöse Minderheit. Sulaiman Wilms beschäftigt sich in der “Islamischen Zeitung“ mit seiner bemerkenswerten Wandlung. Ein Auszug:
Giordano, der vor Jahrzehnten noch einen wertvollen öffentlichen Beitrag zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus und anderer totalitärer Phänomene leistete, ordnet sich mit diesem Beitrag nun in die Reihe der ranzig gewordenen Ex-Aufklärer ein, die nun auf den lahmen Gaul des "Islambashings" setzen, um ihre lädierte Popularität wieder zu erhöhen. Dass sie dabei den Geist, der ihre eigenen früheren Arbeiten prägte, völlig ignorieren, scheint dabei nicht zu stören. Ärgerlich wird es, wenn das Bewusstsein um die Gefahr des gruppenbezogenen Ressentiments zugunsten des publikumswirksamen Angriffs auf die Muslime über den Haufen geworfen wird.
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