Dienstag, Mai 22, 2007

Wie ihr euch verteidigt, bestimmen wir!

Angenommen, eine Umfrage würde ergeben, dass die überwältigende Mehrheit der Muslime in den USA Attentate ablehnt und auch dem islamischen Extremismus äußerst kritisch gegenüber steht – mit welcher Schlagzeile könnte man dann rechnen?

Genau: “Ein Viertel der US-Muslime befürworten Terror“

Was genau haben die amerikanischen Muslime eigentlich geantwortet? Dass sie Selbstmordanschläge „zur Verteidigung des Islam“ und „unter gewissen Umständen“ für gerechtfertigt halten. Was genau das bedeutet, wissen die Götter. Es kann gut sein, dass sich die Befragten gedacht haben: Angenommen, ich lebe friedlich in einem islamischen Land, das plötzlich von einem anderen Land überfallen wird; dann finde ich Selbstmordanschläge als Mittel der Gegenwehr denkbar. Schwupps, galten sie als Befürworter des Terrors. Verteidigungshandlungen sind zwar vom Völkerrecht gedeckt, aber doch nicht bei Moslems! Wer die angreift, wird schon wissen, was er tut.

Jedenfalls gelten für viele Leser jetzt ein Viertel der amerikanischen Muslime als latente Terroristen. Bei solchen ständigen Steilvorlagen aus den Medien braucht man sich über die wachsende Hysterisierung unter den Islamophoben nicht zu wundern.