Alan Posener ist aufgewacht
Alan Posener, Kommentarchef der WELT AM SONNTAG, wurde bislang von mir milde kritisch gelesen. Inzwischen scheint ihm aber ein Licht aufgegangen zu sein – zumindest wenn man nach seinem neuesten Blogeintrag "Was kommt nach dem Islamismus?" urteilen mag. Auch hiervon ein Auszug:
Eins kann man also zwar nicht mit Sicherheit, aber doch mit einiger Wahrscheinlichkeit prognostizieren: unsere Feinde von morgen sind diejenigen, die sich heute als Verbündete gegen den Islamismus anbieten.
Das sind nicht die Sozialisten.
Auf der internationalen Bühne sind es Autokraten wie Russlands Wladimir Putin und Chinas Hu Jintao, die vorgeben, in Tschetschenien oder Sinkiang gegen den Islamismus zu kämpfen, während sie gleichzeitig einen großrussischen beziehungsweise Han-Chauvinismus pflegen. Innerhalb Europas sind es rechtspopulistische Parteien, Gruppierungen und Personen, die gegen den Bau von Moscheen und das Tragen von Kopftüchern agitieren, einem Stopp islamischer Einwanderung und der mehr oder weniger groben Zwangsassimilierung hier lebender Muslime das Wort reden. Zu ihnen gesellen sich fundamentalistische Christen aller Konfessionen und ihre nützlichen Idioten in der Publizistik, die in einer Rechristianisierung Europas die einzige Möglichkeit sehen, der islamischen Herausforderung Herr zu werden.
Posener trifft hier zielsicher ins Schwarze! Man sollte diesen Text als Handout in etlichen Redaktionen verteilen.