Montag, Juli 06, 2009

„Einst: Jud, jetzt: Moslembrut“ – Islamophobie ist kein Phantom

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, hat sich tief besorgt über die Umstände des Todes einer 31-jährigen Ägypterin in Dresden gezeigt. „Die, die bisher die Sorge um Islamophobie in Deutschland für eine Phantomdebatte abgetan haben, sehen sich nach diesem furchtbaren Ereignis Lügen gestraft“, sagte Kramer dem Tagesspiegel. Die rechte Szene schaffe seit Jahrzehnten ein Klima des Fremdenhasses, das solche Explosionen der Gewalt erst ermögliche.


Der "Tagesspiegel" berichtet. Und auch in der österreichischen Presse gibt es heute einen interessanten Artikel:

„Einst: Jud – jetzt: Moslembrut“. Dieser Spruch ist – in leichten Variationen – zuletzt häufig als Graffiti an Wänden aufgetaucht. An der KZ-Gedenkstätte Mauthausen im Februar, im Juni an der Tür eines Linzer Kindergartens und vergangene Woche auf einer Absperrvorrichtung vor dem Wiener Westbahnhof.

Für Karim Saad vom Dokumentationsarchiv Islamophobie ein krasser Fall von Islamfeindlichkeit. Ein Thema, das seiner Ansicht nach nie beim Namen genannt werde. Ständig werde von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit gesprochen. In ein ähnliches Horn stößt Tarafa Baghajati, Mitgründer der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen: „Nach den Schmieraktionen in Mauthausen hat keine einzige Partei die Islamfeindlichkeit thematisiert“, meint er.

Man habe sich – „richtigerweise“ – gegen Antisemitismus ausgesprochen, gleichzeitig auch gegen Fremdenfeindlichkeit. Doch Muslime seien mit keinem Wort erwähnt worden. Eine deutliche Islamfeindlichkeit würde auch unter dem Deckmantel anderer Themen verbreitet – etwa die Kopftuchdebatte unter dem Aspekt der Frauenrechte, so Baghajati.


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