Donnerstag, Juni 18, 2009

Wie Pädagogen antisemitischen Äußerungen junger Migranten begegnen können

Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (Kiga) arbeitet seit Jahren mit Schulklassen aus Berlin. Die Mitarbeiter warnen vor Verharmlosung, aber auch vor Alarmismus. „Ein antisemitisches Weltbild kommt bei den Schülern äußerst selten vor. Bei manchen sind allerdings Fragmente von Antisemitismus vorhanden“, sagt Mirko Niehoff von Kiga. Die Initiative arbeitet zwar mit „gemischten“ Schulklassen, hat aber Konzepte zum Umgang mit Judenfeindlichkeit insbesondere unter jungen Muslimen erarbeitet.

Wer sich jedoch mit Judenfeindlichkeit speziell unter Migranten beschäftigt, liefert Ausländer- und Islamfeinden scheinbar eine Steilvorlage. „Deshalb betonen wir immer wieder: Es ist nicht so, dass die Muslime ein Antisemitismusproblem hätten. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem“, sagt Niehoff. Die Initiative wolle auf keinen Fall ein Feindbild judenfeindlicher Muslime schaffen, die den Antisemitismus nach Europa bringen, sagt Aycan Demirel von Kiga. Die Arbeit der Initiative sei deshalb immer begleitet von antirassistischer Arbeit. Es dürfe keine „Entlastungsstrategie“ der Mehrheitsgesellschaft geben, die selbst keineswegs frei von Antisemitismus und schon gar nicht Rassismus sei, sagt Niehoff.


Den kompletten Artikel findet man im "Tagesspiegel".