Donnerstag, Juni 04, 2009

Barack Obama als "antisemitisch" angegriffen

Angesichts der seit Jahren ausufernden Antisemitismus-Vorwürfe gegen etliche Kritiker der israelischen Politik habe ich mit Freunden schon private Wetten laufen, wie lange es wohl dauert, bis auch Barack Obama von irgendwelchen Knallköppen als "antisemitisch" angeprangert wird. Es war vorauszusehen, dass man dem neuen US-Präsidenten dieses Etikett sofort ab jenem Zeitpunkt anheften würde, zu dem er irgendetwas sagt, das sich nicht als "was immer Israel macht, ist richtig" lesen lässt. Wie heute bei seiner Rede in Kairo. Und schwupps, schon fängt das Gekläffe so pünktlich an, dass man danach die Uhr hätte stellen können:

Obama accused of antisemitism

"We're launching a campaign against anti-semitic Obama"

Noch werden diese Vorwürfe nur aus der israelischen Knesset heraus erhoben. Vermutlich dauert es aber nicht lange, und man findet sie auch in Hetzblogs wie "Lizas Welt", "Politically Incorrect" und der "Achse des Guten". Die Absurdität bisheriger Vorwürfe können solche Attacken gegen Obama schließlich auch nicht mehr toppen. Denn es geht den Betreffenden in aller Regel nicht um eine seriöse und notwendige Auseinandersetzung mit dem krankhaften Hass auf Juden, sondern vor allem darum, jenen den Mund zu stopfen, die ihren eigenen Hass auf Muslime als das bezeichnen, was er ist.