Dienstag, April 20, 2010

Men's Health zerfetzt "Männermanifest der Grünen"

Die Partei der Grünen hat inzwischen ein "Männermanifest" vorgelegt – und das Magazin Men's Health erklärt, warum das so nichts werden kann. Ein Auszug:

Was umso mehr ins Auge fällt ist der rhetorische Eiertanz, den die Unterzeichnenden in ihrem angeblichen Männermanifest aufführen: Da ist die Rede von einem „tief sitzenden Geist der geschlechtlichen Polarität“, von dem unsere Gesellschaft „durchflutet ist“. Wie sollen denn große Teile dieser Gesellschaft diesen Kauderwelsch verstehen? Geht es da um so ’ne Art Gespenster-Tsunami?

Der Kernsatz des Manifests ist denn auch ein Paradebeispiel verquasten Politikersprechs: „Wir wollen nicht länger Machos sein müssen, wir wollen Menschen sein!“ Da wird jede direkte Schuldzuweisung vermieden, indirekt aber doch die Behauptung aufgestellt, man „müsse“ Macho sein. Sagt wer? Die Frauen bestimmt nicht.

Und ein richtiger Macho würde die Forderung nach mehr Männern in Frauenberufen auch wahrscheinlich nicht unterstreichen, geschweige denn unterschreiben. Es kann nur gemutmaßt werden, was mit dieser Schuldverwässerung gemeint sein soll. Vielleicht wäre der folgende Satz ehrlich gewesen: „Wir haben es satt, dass wir unser Rollenbild nicht mehr selbst bestimmen können. Wir wissen einfach nicht, wer wir sind und was wir sollen.“ Nur dann wäre auch die ehrliche Frage erlaubt gewesen: Bei wem beschwert ihr euch eigentlich?


Man hätte ja auch einfach mal zusammenstellen können, in welchen Bereichen Männer mittlerweile zu kurz kommen und Geschlechterpolitik komplett einseitig abläuft, um ein paar konkrete Vorschläge zu äußern, diese Situation zu verbessern. Allerdings müsste man dazu Positionen wagen, die man nicht von Mutti abnicken lassen kann, sondern die insbesondere bei vielen Feministinnen auf herbe Kritik und Polemik stoßen dürften. Denn die profitieren ja von dieser einseitig ausgerichteten Politik. Und wenn man die Eier hätte, eigene Forderungen auch gegen feministische Polemik zu vertreten, wäre man vermutlich nicht gerade bei den Grünen gelandet. Insofern finde ich es zuviel der Ehre, wenn die Men's Health ausgerechnet die grünen Jungs als "Männerrechtler" bezeichnet. Die echten Männerrechtler protestieren nämlich seit Tagen in der Kommentarspalte des Manifests.