Dienstag, August 31, 2010

Der geschröpfte Mann

Es gibt neben Sarrazin noch ein paar andere Skandale, die vielleicht mehr Aufmerksamkeit lohnen als eine Marketing-Kampagne für ein seltsames Buch:

Thomas Müller verdient als Lehrer netto 5300 Franken (alle Zahlen gerundet). Aber Müller ist arm dran: Der Scheidungsvertrag verpflichtet ihn zu Unterhaltszahlungen von 4000 Franken an die Ex-Frau, die während der Ehe nicht erwerbstätig war, und die Kinder. Weil man mit 1300 Franken im Monat nicht leben kann, hat er seit der Scheidung vor drei Jahren Schulden in der Höhe von 40.000 Franken angehäuft. Kürzlich haben ihm die Behörden 1000 Franken von seinem Lohn gepfändet, damit er so die Schulden tilgt. So bleiben ihm 300 Franken: für Wohnen, Essen, Kleidung, Berufsauslagen – und die Wochenenden mit den Kindern. Der Fall ist grotesk, und doch sind bisher alle Versuche gescheitert, etwas zu ändern, auch vor Gericht.


Der Tagesanzeiger berichtet.

Mit herzlichem Dank an Monica Fehlmann für den Link.