Freitag, Juni 24, 2011

Neue Analyse entlarvt Thomas Gesterkamp als Hochstapler

Dass Thomas Gesterkamp (ein Autor der vom Verfassungsschutz beobachteten, linksextremen Zeitung "junge welt" und Unterstützer des "Bundesforum Männer") Gedankengänge als wissenschaftliche Expertise herausgibt, die mit seriöser Wissenschaft wenig bis nichts zu tun haben, hatte bereits Professor Walter Hollstein erklärt. Jetzt hat sich auch das Blog "Kritische Wissenschaft" (über das ich hier bereits berichtet hatte) mit Gesterkamps Pamphlet für die Friedrich-Ebert-Stiftung beschäftigt, in dem dieser nachzuweisen versuchte, dass die Männerrechtsbewegung politisch stark rechts verortet sei. Eine genaue Analyse entlarvt Gesterkamps Schrift indes als populistische Pseudowissenschaft. Der selbstverliehene wissenschaftliche Anspruch ist nichts weiter als dreiste Hochstapelei:

Quellenkunde und die Kunst des Bibliographierens sind elementare Bestandteile des wissenschaftlichen Arbeitens. Sie sind deshalb elementar, weil das Hauptkriterium einer wissenschaftlichen Arbeit die Nachvollziehbarkeit der darin gemachten Aussagen ist. Nachvollziehbar ist nur, was belegt ist. Thomas Gesterkamp belegt so gut wie nichts. Er füllt Seite um Seite mit Behauptungen darüber, was dieser oder jener gesagt haben soll, da und dort zu lesen sein soll, ohne dass er angibt, woher er sein Wissen nimmt. Er gibt seine Quellen nicht an. Wäre sein Text also als Seminararbeit eingereicht worden, er hätte dafür keinen Schein erhalten.

(...) Die schönste Stelle dieses „Werks“ findet sich auf Seite 11. Dort geht es Gesterkamp darum, u.a. Online-Foren als „Medium für Verschwörungstheoretiker“ zu brandmarken, und dies tut er mit einer bemerkenswerten Feststellung: „Hier kann jeder ‘posten’, was ihm gerade einfällt – und sich durch die Einträge Gleichgesinnter bestätigt fühlen. Ob der Inhalt durch Quellen belegt ist oder nicht, spielt im Gegensatz zum seriösen Journalismus keine Rolle“ (11-12). Wenn das Fehlen von Quellenangaben, wie Gesterkamp es hier nahelegt, dafür spricht, dass derjenige, der behauptet, ohne Quellen anzugeben, als Verschwörungstheoretiker enttarnt ist, dann qualifiziert sich Gesterkamp selbst als Verschwörungstheoretiker, denn seine Behauptungen über die Männerrechtsbewegung bleiben ausnahmslos unbelegt.


Ich halte die Bewertung von Gesterkamps Pamphlet als verschwörungstheoretische Schrift für sehr treffend, denn es ist eine "maskulistische Verschwörung", die hier durch solche unbelegten Behauptungen zusammenphantasiert wird. Und wie jeder Verschwörungstheoretiker hat auch Thomas Gesterkamp seine Jünger, die jedem seiner Worte ergriffen lauschen, ohne lange nach Belegen zu fragen. Dass sich hierzu inzwischen echte Wissenschaftler kritisch zu Wort gemeldet und auf diese Hochstapelei hingeweisen haben war insofern dringend notwendig. Gesterkamps Text war vermutlich als Beleidigung von Männerrechtlern gedacht, tatsächlich aber beleidigt er jeden, der an fundierter Wissenschaft Interesse hat.

Hier findet man die vollständige Analyse.