Spektakuläre Wende im Fall Strauss-Kahn
In der Talkrunde von "Anne Will" sprach Alice Schwarzer über den ehemaligen IWF-Chef bereits so, als ob er eindeutig schuldig wäre. Jürgen Elsässer hatte diesen unsäglichen Auftritt damals mit treffenden Worten kommentiert. Heute berichtet Spiegel-Online über eine spektakuläre Wende, was die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Dominique Strauss-Kahn angeht. Warum, oh warum nur bin ich so ganz und gar nicht überrascht darüber?
In dem Artikel heißt es:
Nach Angaben der "New York Times" könnte die Anklage wegen versuchter Vergewaltigung und sexueller Nötigung platzen, da die Staatsanwaltschaft mittlerweile erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers und damit der einzigen Belastungszeugin habe. Die Frau stehe womöglich mit "kriminellen Aktivitäten" in Verbindung. Es werde erwogen, die Anklage fallenzulassen.
(...) Die "NYT" berichtete unter Berufung auf zwei "gut platzierte Justizquellen", der Fall stehe "kurz vor dem Kollaps, weil die Ermittler erhebliche Lücken in der Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens entdeckt haben". Dieser Eindruck werde obendrein dadurch verstärkt, dass diese Ermittlungen nicht im Auftrag der Verteidigung getätigt worden seien, sondern der Staatsanwaltschaft.
Zwar hätten forensische Tests "zweifelsfreie Beweise" gefunden, dass es zwischen Strauss-Kahn und der Frau zum Sexualverkehr gekommen sei, so die "NYT" weiter. Doch selbst die Staatsanwaltschaft nehme inzwischen Abstand von ihrer Kronzeugin, auf deren Aussage allein die Anklage fußt: Seit ihrer anfänglichen Behauptung habe die 32-jährige Frau aus Guinea, deren Identität bisher geheimgehalten wurde, "wiederholt gelogen".
Ich glaube übrigens nicht, dass aufgrund solcher Entwicklungen Vorverurteilungen gegen Männer und die voreilige Bezeichnung von Beschuldigerinnen als "Opfer" zurückgehen werden – genausowenig wie Fragen a la "Sind Männer Schweine?" (zuletzt anlässlich des Strauss-Kahn-Falles auf dem Titelbild des "Time"-Magazins). Die feministische Propagandastaffel von Ilse Lenz & Co. fliegt mit Sicherheit weiter.
Und natürlich wird Dominique Strauss-Kahn weder seinen früheren Job zurückerhalten noch finanziell entschädigt werden, wenn sich die Vorwürfe gegen ihn tatsächlich als haltlos herausstellen. Das System der Falschbeschuldigungen funktioniert immer.
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