6. Dezember 2005
In meiner Mail befand sich heute unter anderem ein bemerkenswertes Zitat von Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski (Quellenangabe: Süddeutsche Zeitung, 14./15.12.2002). Es steht offenbar im Zusammenhang mit der damaligen Möllemann-Debatte und bezieht sich auf das Verhalten des Zentralrats der Juden in Deutschland:
„Dieser Zentralrat tritt als diplomatische Vertretung Israels in Deutschland auf und als Sprachrohr der israelischen Botschaft. Etwas mehr kritische Hinterfragung wäre auch in Deutschland wünschenswert. Er sollte besser fragen, warum Israelis mehr und mehr Angst vor Terror haben. Ist es nicht Israels unerbittliche Politik, die so viel Verzweiflung über die Menschen bringt? Israel siedelt immer mehr in den besetzten Gebieten, zerstört jegliche Lebensgrundlage der Palästinenser, tötet präventiv, wendet Sippenhaft an, läßt Palästinenser ohne Prozeß und Rechtsgrundlage einsitzen, erkennt keine UN-Resolutionen an, hält Verträge nicht ein, erschießt UN-Vertreter hinterrücks und läßt keine Untersuchung zu, sondern unterstützt im Gegenteil noch die Soldaten, die solche Taten verüben. Das ist Staatsterrorismus! Gerade als Jüdin schäme ich mich für solche Taten.“
Ich bin nicht der Ansicht, dass sich Frau Hecht-Galinski für diese Taten schämen sollte, denn ich wüsste nicht, dass sie irgendetwas getan hätte, um sie zu ermöglichen. Schämen sollten sich vor allem die, die diese Verbrechen im In- und Ausland unterstützen und jedes klare Benennen mit einem Tabu belegen wollen – ob es nun Juden sind oder nicht. Darin allein liegt Schuld. Darin liegt Schande.
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